Wie können Fahrer und Fahrzeug in Zukunft noch besser zusammenarbeiten? Bei der Abschlusspräsentation des EU Projekts AIDE (Adaptive Integrated Driver-vehicle Interface) haben gestern 28 Partner aus Industrie, Forschung und Wissenschaft ihre Forschungsergebnisse vorgestellt.
Im Mittelpunkt stand dabei, Fahrerassistenz- und Fahrerinformationssysteme stärker miteinander zu vernetzen. Das Ziel des multidisziplinären Ansatzes: ein integriertes und adaptives Interface zwischen Fahrer und Fahrzeug zu entwickeln, das sowohl auf den Nutzer, wie auch auf die jeweilige Situation angepasst reagiert. Ein Beispiel: Wenn das AIDE-System erkennt, dass der Fahrer etwa durch einen Telefonanruf im hektischen Straßenverkehr überlastet werden könnte, stellt das System den Anruf nicht durch. Der Fahrer kann sich voll auf seine Fahraufgabe konzentrieren, während die Software ihm Ablenkungen vom Leibe hält.
Den Part der Bewertung solcher adaptiven Lösungen übernahm in Zusammenarbeit mit anderen Partnern ein Team der BMW Group Forschung und Technik. Die Aufgabe der Psychologen und Ingenieure bestand darin, Bewertungs- und Absicherungsmethoden zu entwickeln. Das so genannte „AIDE cookbook“ – ein Leitfaden für Versuchsleiter – war ein Ergebnis der zahlreichen Testreihen. Einige im AIDE-Projekt entwickelte Untersuchungsmethoden sind für eine ISO-Standardisierung vorgesehen. Damit können zukünftig alle Partner einen einheitlichen Weg bei der Durchführung von Versuchen gehen und so eine bessere Vergleichbarkeit von Ergebnissen gewährleisten. Dazu Projektleiter Dr. Klaus Bengler, Leiter der MMI-Abteilung bei der BMW Group Forschung und Technik: „Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden, weil das Projekt aus einem Guss und die Partnerlandschaft sehr ausgewogen war. Auch die Interaktion mit anderen EU-Projekten, etwa PreVENT hat hervorragend geklappt. AIDE hat ein bleibendes Netzwerk für die Industrie aus Automobilhersteller, Zulieferer und Herstellern von mobilen Endgeräten geschaffen und einen Dialog zwischen Industrie und Wissenschaft etabliert.“
Das über vier Jahre laufende und einzige Mensch-Maschine-Schnittstelle-Projekt der EU-Generaldirektion für Informationsgesellschaft und Medien bestand aus fünf Bausteinen: Fahrerbeobachtung, Umwelt- und Fahrzeugbeobachtung, zukünftige Fahrerassistenzsysteme, im Fahrzeug verbaute Fahrerinformationssysteme und mobile Endgeräte. Das Projekt fand im Rahmen des Sechsten Forschungsrahmenprogramms statt und wurde von der EU-Kommission gefördert.
Weitere Informationen
http://www.aide-eu.org
http://www.prevent-ip.org