Beim Überqueren einer Straße werden deutsche Fußgänger häufiger von einem Auto erfasst, als ihre europäischen Nachbarn. Es sei denn, sie benutzen einen Zebrastreifen. Dann ist nach einer Information des ADAC die Chance, wohlbehalten die andere Straßenseite zu erreichen, deutlich größer als anderswo.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die 16 Automobilclubs im Rahmen von EuroTest durchgeführt wurde.
Von den 5 361 Menschen, die 2005 in Deutschland bei Verkehrsunfällen gestorben sind, waren 12,8 Prozent Fußgänger. Gemessen an den übrigen untersuchten Ländern liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Am sichersten unterwegs ist man als Fußgänger in den Niederlanden und Belgien. Dort liegt der Anteil der getöteten Fußgänger bei 9,2 beziehungsweise 9,9 Prozent. Deutlich höher liegt der Fußgängeranteil dagegen in Großbritannien mit 21 und der Schweiz mit 16 Prozent.
Den größtmöglichen Schutz beim Überqueren der Fahrbahn bieten Fußgängerüberwege. In Deutschland sind Fußgänger dort relativ gut aufgehoben, 18 Prozent der getöteten Fußgänger starben hierzulande bei einem Unfall auf dem Zebrastreifen. Am sichersten sind die Übergänge in Spanien, wo der Anteil der getöteten Fußgänger bei 8,5 Prozent liegt, Schlusslicht ist Norwegen mit 55 Prozent.
Am häufigsten allerdings passieren Fußgängerunfälle aufgrund unachtsamen Verhaltens beim Überqueren der Straße abseits von Zebrastreifen. Dies gilt auch für Deutschland. So kamen acht von zehn getöteten Fußgängern ums Leben, als sie eine Straße überquerten, ohne einen gesicherten Überweg zu nutzen.
Der ADAC fordert, dass Fußgänger als schwächste Gruppe im Straßenverkehr besser geschützt werden. Notwendig sind dazu mehr sichere Überquerungsmöglichkeiten inner- wie außerorts. So sollte etwa innerhalb von Ortschaften an Hauptgeschäftsstraßen mit starkem Fußgängeraufkommen alle 200 Meter ein sicherer Übergang eingerichtet sein.