In einer Presseerklärung kündigten die „aktiven
Gruppen der Bremer Fanszene“ für das Heimspiel von Werder Bremen
gegen den 1. FC Nürnberg an, in den ersten 20 Minuten ihre Plätze in
der Ostkurve aus Protest nicht einnehmen zu wollen.
Die Aktion soll sich gegen die Maßgabe des Vereins richten, dass die Fenster der Businessloge in der Ostkurve bei den sogenannten Kurvenshows nicht mehr verhängt werden dürfen.
Die letzte, vom Verein genehmigte Inszenierung in der Ostkurve beim Spiel gegen den Hamburger SV hatte zum wiederholten Male Proteste zur Folge, da den Gästen im Logenbereich über Minuten die Sicht auf das Spielfeld genommen war. Die Geschäftsführung von Werder Bremen hatte daraufhin keineswegs beschlossen, Kurvenshows zu verbieten, sondern lediglich die Auslassung des Fensterbereiches verfügt, um allen Parteien gerecht zu werden. Dies wurde der Fanszene auch so übermittelt. In der Presseerklärung der „Bremer Fanszene“ heißt es nun in Bezug auf die Berücksichtigung der Wünsche der Businesslogenbesucher: „Diese Prioritätensetzung ist für uns unerträglich.“
Die Geschäftsführung von Werder Bremen weiß um den Wert der aufopferungsvollen Unterstützung durch die Fans im Stehbereich, hat aber für diese radikale Einschätzung kein Verständnis und stellt fest, dass jeder Fan wichtig für Werder Bremen ist. Die Fans im Stehplatzbereich haben auch weiterhin alle Möglichkeiten sich zu artikulieren und zu inszenieren. Es bleiben mit Ober- und Unterrang wie zuvor riesige Flächen, die für Choreographien gerne genutzt werden können. Werder würde die technische Umsetzung unterstützen.
„Das Verbot bedroht die Fankultur in Bremen nachhaltig“, diese in der Presseerklärung der „aktiven Gruppe der Bremer Fanszene“ verbreitete Meinung kommentiert sich nach Auffassung der Werder-Geschäftsführung durch die Faktenlage von selbst. Weiter heißt es in der Erklärung der Fans: „Bleibt es beim Verbot, wird es im Weser-Stadion nie wieder große Choreographien geben, wie zuletzt gegen den HSV.“ Die Geschäftsführung von Werder Bremen stellt dazu fest: „Es handelt sich hier um eine kleine Einschränkung, um einen notwendigen Kompromiss. Die angedrohte Konsequenz steht in keinem Verhältnis dazu. Der Kreativität sind weiterhin keine Grenzen gesetzt.“
Bremen, 04.04.2007
Tino Polster
Mediendirektor