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Weltpremiere auf der Nahestrecke: Tunnelerneuerung bei laufendem Zugverkehr

12 Jun 2007 [10:56h]    





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Die Bahn setzt im Jähroder Tunnel an der Nahe­strecke zwischen Heimbach und Neubrücke erstmals bei der Erneuerung von Eisenbahntunneln ein neues Bauverfahren ein, mit dem während der Bauzeit der Zugverkehr aufrechterhalten werden kann.

Weltneu dabei ist, dass der Tunnel von einem sogenannten Tunnelvortriebsportal – einer 120 Tonnen schweren Maschine – aus erneuert wird, die sich wie ein umgedrehtes “U“ in die Wände und Decke des bestehenden Tunnels eingräbt. Der Hohlraum unter der Maschine bietet ausreichend Platz für eingleisigen Zugverkehr.

„Wir setzen hier erstmals ein Bauverfahren ein, mit dem die Beeinträchtigung durch die Baumaßnahme erheblich gemildert werden kann“, erläutert Matthias Breidenstein, Gesamtprojektleiter Tunnelbauprojekte bei der DB ProjektBau, der das innovative Verfahren entwickelt hat. Mit dem Vortriebsportal wird das gesamte alte Tunnelmauerwerk abgebrochen und der dahinterliegende Fels abgetragen. Dabei wird der Jähroder Tunnel um 1 Meter 60 aufgeweitet und zunächst mit Spritzbeton, dann mit Schalbeton ausgebaut. Im Endzustand wird der Tunnelinnenradius von etwa vier auf fünf Meter vergrößert worden sein. Ab August werden die Arbeiten am Mausenmühlen-Tunnel fortgesetzt.

Baubeginn für  den 129 Meter langen Jähroder und den benachbarten Mausen­mühlen-Tunnel (149 Meter) war Oktober 2006. Um das über 22 Meter lange Vortriebportal im Tunnel betreiben zu können, musste lediglich der Eisenbahn­be­trieb zwischen Heimbach und Neubrücke vorübergehend von zwei auf ein Gleis reduziert werden. Zum Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember war die Strecke zwischen den Bahnhöfen Heimbach und Neubrücke auf einen eingleisigen Betrieb umgebaut worden. Diese Einschränkung wurde bei der Fahrplangestaltung aber berücksichtigt, so dass die Begegnungen der Züge in anderen Streckabschnitten liegen und so ein fahrplanmäßiger Betrieb gewährleistet ist. Die Gesamtinvestition in die Tunnel beträgt über zehn Millionen Euro.

Noch im laufenden Jahr werden die Arbeiten am Jähroder und am Mausenmühlen-Tunnel abgeschossen werden. Die Tunnelerneuerung soll dann in 2009/10 mit den Tunneln Frauenberg und Kupferheck und ab 2011 mit zwei weiteren Tunneln fortgesetzt werden. Die Erneuerungen der Tunnel sind Teil der Investitionsoffensive zur Grundsanierung der Nahestrecke. Seit 2004 sind auf dieser Strecke Gleisanlagen mit einer Gesamtlänge von über 100 Kilometern vollständig erneuert worden. Allein dafür wurden bereits Investitionen in einer Größenordnung von rund 52 Millionen Euro getätigt.






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