Der russische Automobilmarkt – Pkw wie Nutzfahrzeuge – ist einer der dynamischsten der Welt. Die deutschen Automobilhersteller legen dort ein besonders hohes Tempo vor und werden ihren Pkw-Absatz im laufenden Jahr noch einmal deutlich steigern.
Der russische Nutzfahrzeugmarkt ist von strategischer Bedeutung: Er gehört zu den weltweit wachstumsstärksten und ist absolutes Schwergewicht beim Absatz von Lkw über 6 t in Osteuropa; allein im vergangenen Jahr wurde ein sprunghaftes Wachstum von 48 Prozent auf gut 152.000 Einheiten verzeichnet, im laufenden Jahr wird ein Anstieg um 14 Prozent auf 174.000 erwartet. Auch der Teile- und Zuliefererbereich profitiert von diesem Wachstum: Die Lieferungen von Teilen und Zubehör aus Deutschland nach Russland stiegen 2007 um 30 Prozent auf über 1,5 Mrd. Euro. Vor fünf Jahren lag dieser Wert bei nur 370 Mio. Euro. Auch die künftigen Wachstumsperspektiven sind vielversprechend: Der russische Teilemarkt wird bis zum Jahr 2012 um 50 Prozent auf 9 Mrd. Euro zulegen, ähnlich hohe Wachstumsraten werden für den Ersatzteilmarkt erwartet.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) widmete auf der 62. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover dem Nutzfahrzeugmarkt einen eigenen „Russland-Tag“ und schaffte so die Voraussetzungen für neue Kooperationen zwischen deutschen und russischen Firmen. Der VDA-Einladung zur fünften Auflage des „Russlandtages“ folgten weit über 250 Teilnehmer, was einen neuen Höchststand darstellt. Neben den Ausstellern aus Russland war auch eine hochrangige Delegation der russischen Automobilindustrie angereist. Sergej Kogogin, Präsident des russischen Fahrzeugherstellerverbandes OAR und Geschäftsführer von Kamaz, dem größten russischen Nutzfahrzeughersteller, sprach über „Die Zukunft des russischen Nutzfahrzeugmarktes“. Sergey Zanozin, Vorstandsvorsitzender der GAZ Gruppe, erläuterte die Entwicklungsstrategien für den russischen Nutzfahrzeugmarkt und Alexey Ipatov, Präsident des russischen Zulieferverbandes, berichtete über Kooperationsmöglichkeiten zwischen der russischen und der deutschen Automobilindustrie. Schließlich informierte die Finanzierungsinstitution IFC, eine Tochter der Weltbank, über Finanzierungsaktivitäten und -möglichkeiten in Russland. Der „IAA-Russia-Day 2008“ bot Informationsvorträge „aus erster Hand“ über die Perspektiven des russischen Nutzfahrzeugmarktes und die deutsch-russische Kooperation. Im Anschluss an die Vorträge fanden Kooperationsgespräche in Form von „Round Table Meetings“ statt. Die Gäste hatten die Möglichkeit zu bilateralen Gesprächen mit den Referenten und nutzten somit den „Russland-Tag“ auch als Kontaktbörse.
Die weltweit wichtigste Mobilitätsmesse – die 62. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover – setzt neue Rekordmarken bei der Anzahl der Aussteller, der Internationalität sowie der belegten Ausstellungsfläche. Die Zahl der Aussteller liegt mit 2.084 um ein Drittel über dem bisherigen Rekordjahr 2006, die Ausstellungsfläche ist mit 275.000 Quadratmetern um 10 Prozent größer als vor zwei Jahren. Die IAA unterstreicht damit eindrucksvoll ihre weltweite Führungsposition unter den Mobilitätsmessen.