Der Volkswagen Konzern hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres sein Operatives Ergebnis erneut deutlich verbessert. Mit einem Gewinn von 3,4 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert um 21,8 Prozent übertroffen. Nach Steuern erzielte Europas größter Automobilhersteller sogar einen Zuwachs von 31,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.
„Dies zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unsere innovativen Produkte werden von den Kunden begeistert angenommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Prof. Dr. Martin Winterkorn, am Mittwoch bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. „Durch die erfolgreiche Modelloffensive, schlankere Prozesse und unsere strikte Kostendisziplin ist Volkswagen in der Lage, profitabel zu wachsen“, sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.
Die Umsatzerlöse kletterten um 3,0 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro. Die Auslieferungen steigerte der Volkswagen Konzern im ersten Halbjahr auf 3,27 Millionen Fahrzeuge und übertraf damit den Auslieferungsrekord des Vorjahres um 5,8 Prozent. Der weltweite Marktanteil stieg im Berichtszeitraum Januar bis Juni auf 9,9 (9,6) Prozent.
Auch die einzelnen Marken des Konzerns wiesen in den ersten sechs Monaten eine durchweg positive Entwicklung auf. Die Marke Volkswagen Pkw legte beim Operativen Ergebnis um 32,0 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Belastende Effekte aus der ungünstigen Wechselkurssituation wurden dabei durch das höhere Volumen und geringere Fixkosten überkompensiert. Die verbesserte Absatzsituation sowie Produktkostenoptimierungen führten bei Audi zu einem auf 1,3 (1,0) Milliarden Euro gestiegenen Operativen Ergebnis. Darin enthalten sind die Werte der Marke Lamborghini, die sich ebenfalls positiv entwickelten. Škoda baute das Operative Ergebnis auf 381 (356) Millionen Euro aus. SEAT verzeichnete ein positives Ergebnis von 2 (-7) Millionen Euro. Kräftig zulegen konnte Volkswagen Nutzfahrzeuge, deren operatives Ergebnis um 94 Millionen Euro auf 215 Millionen Euro wuchs. Die Marke Bentley erzielte wie im Vorjahr ein Operatives Ergebnis von 85 Millionen Euro. Der Finanzdienstleistungsbereich trug erneut einen wichtigen Beitrag zum Gewinn des Volkswagen Konzerns bei: Mit einem Operativen Ergebnis von 523 Millionen Euro wurde das Niveau des Vorjahres um 12 Millionen Euro übertroffen.
Weiter positiv entwickelte sich die Liquidität im Konzernbereich Automobile. Diese stieg per Ende Juni um 28,1 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Die Sachinvestitionsquote blieb dabei mit 4,3 (3,3) Prozent weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. „Dies verdeutlicht unsere anhaltend disziplinierte Investitionstätigkeit“, sagte Pötsch.
Für das laufende Jahr zeigt sich der Vorstand weiterhin zuversichtlich. „Die Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden und stellen die Automobilindustrie vor erhebliche Kraftanstrengungen. Das macht es uns nicht einfach. Wir sind aber gut aufgestellt und haben die richtige Strategie, um die vor uns liegenden Aufgaben zu meistern“, sagte Winterkorn. Volkswagen erschließe neue Marktsegmente und baue das Produktportfolio gezielt weiter aus. Die Regionen Asien-Pazifik, Zentral- und Osteuropa sowie Südamerika werden bei der Nachfrage nach Konzernfahrzeugen die größten Steigerungsraten aufweisen. „Zudem verbessern wir stetig unsere Prozesse und legen weiterhin eine hohe Kostendisziplin an den Tag“, bekräftigte Pötsch. Daher geht der Vorstand unverändert davon aus, dass 2008 die Werte des Vorjahres bei Auslieferungen, Umsatz und Operativem Ergebnis übertroffen werden.
Mit Vorliegen der wichtigsten fusionsrechtlichen Genehmigungen hat Volkswagen am 22. Juli 2008 seinen Anteil der Stimmrechte an Scania auf 68,6 Prozent erhöht. Scania wird damit im zweiten Halbjahr als neunte Marke im Konzern konsolidiert werden.