Der ADAC begrüßt ausdrücklich, dass das Bundesumweltministerium eine Überarbeitung der Plakettenverordnung beabsichtigt. So sollen die 4,6 Millionen Pkw, die einen geregelten Katalysator nach US-Norm haben, wie vom Club mehrfach gefordert nun doch den Euro-1-Benzinern gleichgestellt werden.
Damit werden auch diese Fahrzeuge eine grüne Plakette erhalten, die zum Fahren in Umweltzonen berechtigt. „Dies ist ein erster und überfälliger Schritt zur Vernunft, denn die Emissionen dieser älteren Pkw sind nicht größer als die von Benzinern, die Euro 1 erreichen“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker.
Der Club kritisiert jedoch, dass das Bundesumweltministerium im Zuge der Überarbeitung der Plakettenverordnung keine bundesweit einheitliche Ausnahmeregelung für Anwohner und Oldtimerfahrzeuge plant – damit droht ein deutschlandweiter Flickenteppich mit unterschiedlichen Bestimmungen je nach Stadt. Ulrich Klaus Becker: „Gefordert sind jetzt die Bundesländer. Sie müssen im Bundesrat auf eine einheitliche Regelung drängen oder zumindest ihren Spielraum für landesweit einheitliche Verordnungen nutzen.“ Nach einer Anregung des ADAC befasst sich bereits der hessische Landtag mit einer landesweiten Ausnahmeregelung für Oldtimer. Eine ähnliche Initiative ist auch in Nordrhein-Westfalen geplant. Die bayerische Staatsregierung wurde bereits vom Landtag aufgefordert, sich beim Bund für Ausnahmeregelungen für Anwohner und Oldtimer einzusetzen.
Pkw tragen erwiesenermaßen nur zu einem geringen Teil zur Feinstaubbelastung in Städten bei, so der ADAC. Fahrverbote sind deshalb abzulehnen, da sie unangemessen sind und einen unverhältnismäßig starken Eingriff in die Mobilität bedeuten.