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Travel Industry Club: Viele Unternehmen sind dafür sensibilisiert, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren

10 Feb 2014 [14:13h]    

Travel Industry Club: Viele Unternehmen sind dafür sensibilisiert, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren

Travel Industry Club: Viele Unternehmen sind dafür sensibilisiert, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren





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Jährlich reisen eine Milliarde Menschen. Bis zum Jahr 2020 wird sich diese Zahl verdoppeln. Ohne einen Wertewandel, der Reisen umweltverträglicher macht, sind die Folgen für das Weltklima vor allem durch einen hohen CO2-Ausstoß verheerend. Zu diesem Ergebnis kam eine Podiumsdiskussion des Travel Industry Club am Dienstagabend im Hamburger Radisson Blu Hotel vor rund 80 Gästen.

Frankfurt – Bei seiner Begrüßung gab Dirk Bremer, President des Travel Industry Club, der Veranstaltung eine Frage mit auf den Weg: „Wie können wir uns mit unserem Planeten solidarisch zeigen und dennoch reisen?“ In der anschließenden Keynote stellte Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik bei Greenpeace e.V., unmissverständlich fest: „Der Klimawandel ist da.“ Viele Urlaubsregionen vor allem in Asien und Afrika seien davon betroffen. „Wir müssen dringend die Verbrennung fossiler Rohstoffe vermindern“, mahnte er eindringlich.

Es drohe eine Erwärmung der Erde um bis zu vier Grad Celsius mit ernsthaften Folgen. „Überflutungen und Dürreperioden machen große Gebiete unbewohnbar, Klimaflüchtlinge werden in andere Regionen abwandern.“ Die gute Nachricht: „Es gibt eine große Wahrscheinlichkeit, dass wir die Erderwärmung unter einem Plus von zwei Grad halten können.“ Dazu müsse das globale Klima aber mit globalen Maßnahmen gestützt werden. Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, zeigt die aktuelle Meldung, dass Deutschland im vergangenen Jahr soviel Braunkohle verfeuert hat wie zuletzt 1990. Derzeit erreicht die Kohle einen Anteil von 45,5 Prozent bei der Stromerzeugung und ist der größte Faktor bei der CO2-Emission.

Dagegen bewies die anschließende Podiumsdiskussion, dass es in der Privatwirtschaft interessante Ansätze gibt, um den CO2-Verbrauch zu senken. „Die Deutsche Bahn wird bis zum Jahr 2050 ihren kompletten Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken“, sagte Peter Westenberger, Leiter Umwelt Grundsätze bei der Bahn. „Bereits 1994 haben wir unser erstes Klimaschutzprogramm aufgelegt und seitdem 45 Prozent CO2-Ausstoß durch bessere Effizienz unserer Züge eingespart.“

Willem van der Zee, Area Vice President Central Europe der Carlson Rezidor Hotel Group erklärte, dass sein Unternehmen bis zum Jahr 2016 ein Viertel weniger Energie verbrauchen will. „Damit sparen wir in unseren Häusern jährlich ungefähr den kompletten Energieverbrauch Islands ein.“

Auch SAP ist für den Klimaschutz sensibilisiert. Zwar stößt das Unternehmen pro Jahr 480 Kilotonnen CO2 vornehmlich durch 720000 Reisen und den Betrieb von Rechenzentren aus, doch 60 Prozent der
benötigten Energie stammen aus erneuerbaren Rohstoffen. „Mitarbeiter, die freiwillig auf einen Firmenwagen verzichten, erhalten von uns eine BahnCard 100“, betont Dirk Gerdom, Head of Global Travel Management. „Zudem werden bei uns schon heute viele Reisen durch Telekonferenzen ersetzt.“

Wer durch eine Flugreise zum weltweiten CO2-Ausstoß beiträgt, kann mit einer freiwilligen Zahlung an die atmosfair GmbH dafür sorgen, dass diese Klimabelastung neutralisiert wird. Doch Geschäftsführer Dietrich Brockhagen beklagt, dass nur etwa ein Prozent der Reisenden davon Gebrauch machen. „Wir müssen insgesamt ein größeres Bewusstsein bei den Menschen für die unmittelbaren Gefahren des Klimawandels schaffen.“

Moderator Andreas Hallaschka, Chefredakteur Merian, zog aus der lebendigen Diskussion das Resümee: „Nur durch kollektives Handeln können wir den Wandel zu weniger CO2-Emission beschleunigen und so die Erderwärmung aufhalten.“ Die Teilnehmer waren sich dabei einig, dass es nicht darum geht, Reisen zu verhindern, sondern insgesamt umweltverträglicher zu gestalten.

Foto: Edgar Delmont






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