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Theatralisches Frauendoppel der besonderen Art

15 Jan 2007 [14:38h]    





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Cocteaus „Geliebte Stimme“ und Poulencs „La Voix Humaine“ Donnerstag in Wilhelmsbad

Cocteaus „Geliebte Stimme“ und Poulencs „La Voix Humaine“ als Frauendoppel im Wilhelmsbader Comoedienhaus: Der Fachbereich Kultur lädt ein zu einem Theatererlebnis der besonderen Art am Donnerstag, 18. Januar. Um 19.30 Uhr werden Sabine Fischmann und Cornelia Niemann, begleitet von Thorsten Larbig am Klavier, eine der wichtigsten musik-theatralischen Manifestationen des 20. Jahrhunderts auf der Bühne des Comoedienhauses aufführen.

Zwei einsame Frauen und ein Dialog um die zu Ende gehende Liebe. Nur der Pianist begleitet sie durch die letzte Stunde des telefonischen Zwiegesprächs auf den Abgrund zu. Dieses Stück, in dem eine Frau zum letzten Mal mit ihrem Geliebten telefonieren wird, ist eine intensive Darstellung, die zu einer Aufführung jenseits gewohnter Bahnen wird.

Als Jean Cocteaus 1933 „Die geliebte Stimme“ verfasste, war es wohl das erste Mal, dass aus einer halbierten Kommunikation ein ganzes Stück entstand: ein in den Telefonhörer gesprochener Dialog zwischen Mann und Frau, bei dem das Publikum nur an einem Ende der Leitung, dem der Frau, teilhat. Francis Poulenc hat 1959 unter dem Titel „La Voix Humaine“ daraus einen Operneinakter geschaffen, eine Art Rezitativ Arioso mit Orchesterbegleitung.

Aus diesen beiden Stücken schuf Vivienne Newport eine Art Doppelbelichtung: zwei Frauen auf der Bühne und ein Mann am Klavier – genau die Situation, die hinter dem langen und bewegenden Monolog der Frau in Wirklichkeit steht.

Cornelia Niemann spielt die Mischung aus Liebe und Leiden unter dem Deckel von Einsicht und Notwendigkeit großartig. Ihr szenischer Aktionsradius ist fast durchgehend der Flügel. Sie, die den Cocteauschen Sprechpart übernimmt, hat als ihren Klangkörper das Klavier bei sich wie ein riesiges Ausdruckstelefon, dessen Tastatur der Mann handhabt.

Die Parallel-Aktion der Frau aus der Poulenc-Oper wird von Sabine Fischmann mit einer geringfügigen zeitlichen Verzögerung ins Spiel gebracht. Entscheidend ist ihr gesanglicher Anteil, der ihrem Auftritt eine erstaunliche Präsenz und Kraft verleiht.

Thorsten Larbig ist für die musikalische Bearbeitung verantwortlich und sitzt bei dieser Aufführung am Flügel. Er beeindruckt durch sein genaues und konzentriertes Spiel.

Der Monolog trägt alle Facetten einer am Telefon beendeten Beziehung, um die noch immer – zumindest von einer Seite- gekämpft wird. Verzweiflung, Wut, Vorwurf aber auch Kompromissbereitschaft und Nachgiebigkeit spiegeln sich bei beiden Frauen auf unterschiedliche und doch authentische Weise wider. Der Konflikt zwischen Aufgeben und Kampf bleibt ungelöst. Beide Frauen ziehen am Ende höchst unterschiedliche Konsequenzen.

 [GADS_NEWS]Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Frankfurt Ticket RheinMain am Markt 14, Telefon Hanau 06181-258555, Internet www.frankfurt-ticket.de, bei der Volksbühne in der Nürnberger Strasse, Telefon 20144, und beim Hanauer Anzeiger in der Hammerstrasse, Telefon 2903545. Restkarten – soweit vorhanden – an der Abendkasse, Telefon (ab 18.30 Uhr) 83602.

Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung erhalten Interessierte unter der Infoline 06181-2958125 oder im Internet unter www.hanau.de.






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