Eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Autobahnen in Deutschland bringt nach Ansicht des ADAC für den Klimaschutz und die Verkehrssicherheit keine erkennbaren Verbesserungen.
„Ich unterstütze ausdrücklich die Haltung von Bundeskanzlerin Merkel, dass eine starre Tempolimitierung der falsche Weg ist“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker. „Was wir brauchen sind intelligente Lösungen wie Streckenbeeinflussungsanlagen, die eine flexible Geschwindigkeitsregulierung ermöglichen.“ Je nach Verkehrsaufkommen und aktuellen Witterungsverhältnissen kann so die angemessene Höchstgeschwindigkeit gewählt und angezeigt werden. „Autofahrer in Situationen, in denen zügigeres Fahren unproblematisch ist, auf Tempo 130 zu begrenzen, leistet keinen ernsthaften Beitrag zum Umweltschutz, sondern ist überflüssige Gängelei“, so Becker.
Laut ADAC wird der CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs durch ein allgemeines Tempolimit nicht nennenswert verringert. Das Potenzial ist schon deshalb eng begrenzt, weil der Pkw-Verkehr nur für etwa zwölf Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist. Zudem werden rund 80 Prozent aller Fahrleistungen schon heute bei einer geringeren Geschwindigkeit als die vorgeschlagenen 130 erbracht. Insgesamt könnte ein Tempolimit die deutschen CO2-Emissionen nur um weniger als ein halbes Prozent reduzieren. Zum Schutz der Umwelt fordert der Club stattdessen sparsamere Fahrzeuge, ein Kfz-Steuersystem auf CO2-Basis und einen flüssigeren Verkehrsablauf, um Staus und Stop-and-Go-Verkehr zu vermeiden.