Am Mittwoch, 1. Oktober wird der Strom an der Oberleitung zwischen Hamburg und Lübeck-Travemünde sowie zu den Lübecker Häfen für den Probebetrieb eingeschaltet. Fristgerecht sind damit die Hauptarbeiten zur Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen.
Der Fahrdraht verfügt ab diesem Zeitraum über 15.000 Volt, 16,7 Hertz Wechselstrom. Die Deutsche Bahn AG und die Bundespolizei weisen aus diesem Anlass auf die Gefahren bei unbefugtem Betreten von Bahnanlagen hin. Wer auf Brückenvorbauten, Maste oder Wagen klettert, begibt sich in Lebensgefahr. Bereits ein Abstand von weniger als 1,5 Meter zur Oberleitung und ihrer Aufhängung kann zu einem meist tödlichen Stromschlag führen. Dies gilt auch für das Hantieren mit Luftballons, Drachen und Wasserschläuchen. Die Bundespolizeiinspektion Kiel führt regelmäßig Präventionsunterrichte an Schulen durch, um Kinder für die Gefahren im Bereich der Bahnanlagen zu sensibilisieren.
Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember wird der planmäßige elektrische Betrieb zwischen den beiden Hansestädten aufgenommen. Bis dahin werden noch einige Restarbeiten sowie Test- und Messfahrten durchgeführt.
Seit dem Start der Bauarbeiten am 23. August 2006 wurden 3.200 Oberleitungsmaste aufgestellt. Allein hierfür wurden 2.300 Tonnen Stahl in Form von Rammpfählen verbaut. Insgesamt 191 Kilometer Fahrdraht wurde montiert. Vier Straßenbrücken mussten neu gebaut werden um eine ausreichende Höhe zu schaffen. Für die Stromversorgung wurde in Lübeck-Genin ein Umrichterwerk mit einer Leistung von zweimal 15 Megawatt errichtet.