Der Protest des ADAC bei der Europäischen Kommission hat sich gelohnt. Jetzt hat die EU-Kommission die slowenische Regierung in einem Mahnschreiben aufgefordert, unverzüglich eine Kurzzeitvignette einzuführen.
Kommt Slowenien dieser Aufforderung nicht nach und ändert das derzeit bestehende Mautsystem nicht, wird die EU-Kommission die Angelegenheit vor den Europäischen Gerichtshof bringen.
Der ADAC kämpft seit Anfang des Jahres für die Einführung einer Kurzzeitvignette und hatte sich mit diesem Anliegen auch direkt an die slowenische Regierung gewandt. Da dies keine Wirkung zeigte, schaltete ADAC-Vize-präsident für Tourismus Max Stich die EU-Kommission ein. In einem Brief wies er auf die unverhältnismäßig hohe Belastung der Touristen gegenüber slowenischen Staatsbürgern und machte auf die damit einhergehende Diskriminierung aufmerksam. Die EU-Kommission teilt die Ansichten des ADAC und hat jetzt gehandelt.
Weil keine Kurzzeitvignette angeboten wird, müssen Urlaubsreisende eine teure Halbjahres- oder Jahresvignette kaufen. Seit 1. Juli ist für Pkw bis 3,5 t die Halbjahres- oder Jahresvignette zum Preis von 35 Euro beziehungsweise 55 Euro (für Motorräder 17,50 und 27,50 Euro) auf Autobahnen und Schnellstraßen vorgeschrieben. Der ADAC hofft jetzt auf ein Einlenken der slowenischen Regierung und der schnellen Einführung der Kurzzeitvignette.