Die Sixt AG, größter Autovermieter in Deutschland und einer der führenden europäischen Mobilitätsdienstleister, hat in den ersten neun Monaten 2008 eine deutlich erhöhte Nachfrage mit einem prozentual zweistelligen Umsatzwachstum verzeichnet.
Beide Geschäftsbereiche Autovermietung und Leasing erzielten Zuwachsraten über dem Marktdurchschnitt der jeweiligen Branchen. Die Ertragslage war dagegen – wie bereits im ersten Halbjahr – von gestiegenen operativen Kosten, vor allem für den Fuhrpark, und von einem schlechteren Finanzergebnis beeinträchtigt. Während das Konzernergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) trotz der Kostenmehrbelastungen um 3,6 % über Vorjahr lag und einen weiteren Rekordwert für die ersten neun Monate erreichte, blieb das Ergebnis vor Steuern (EBT) mit 95,9 Mio. Euro auf hohem Niveau.
Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der Sixt AG: „Mit dem Wachstum der ersten neun Monate sind wir zufrieden. Sixt entwickelt sich weiterhin dynamischer als die Branche. Auch die Ertragslage unseres Konzerns befindet sich unverändert auf einem hohen Niveau. Mit Blick auf die künftige Entwicklung bleibt abzuwarten, in welchem Umfang sich die eingetrübte und von der Finanzkrise zusätzlich beeinträchtigte Konjunktur in Europa auf die Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen auswirken wird. Fest steht, dass das Umfeld für Sixt seit September noch einmal schwieriger geworden ist. Kostenbewusstsein, eine Flottenpolitik mit Augenmaß und eine Kommunikation, die die Kostenvorteile von Autovermietung und Leasing für Unternehmen und Privatpersonen betont, sind deshalb die Gebote der Stunde.“
Konzernentwicklung der ersten neun Monate 2008
* Der operative Konzernumsatz aus Vermiet- und Leasinggeschäften (ohne Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge), der die Geschäftsentwicklung des Konzerns am besten widerspiegelt, erreichte in den ersten neun Monaten mit 1,15 Mrd. Euro ein Wachstum von 12,1 % gegenüber dem Wert im gleichen Vorjahreszeitraum (1,02 Mrd. Euro). Beide Geschäftsbereiche verzeichneten ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum.
* Der operative Auslandsumsatz wurde überproportional von 216,6 Mio. Euro um 20,9 % auf 261,8 Mio. Euro gesteigert. Damit trug das Auslandsgeschäft 22,8 % zum gesamten operativen Umsatz bei, nach 21,2 % in den ersten neun Monaten 2007.
* Der Gesamtumsatz des Konzerns (inklusive der Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge) erhöhte sich von 1,17 Mrd. Euro um 14,4 % auf 1,34 Mrd. Euro.
* Der Sixt-Konzern konnte das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) in den ersten drei Quartalen um 3,6 % auf 143,1 Mio. Euro steigern (neun Monate 2007: 138,1 Mio. Euro). Wie schon im Halbjahr fielen auch im dritten Quartal deutlich höhere Fuhrparkkosten an, zum einen durch die Ausweitung der Fahrzeugflotte zur Abdeckung der Nachfrage, zum anderen durch allgemeine Kostensteigerungen beispielsweise für Reparaturen, Fahrzeugaufbereitungen, Treibstoffe oder Fahrzeugtransporte. Die ursprünglich geplante Anhebung der Vermietpreise zur Kompensation der Mehrbelastungen konnte bisher von der Branche insgesamt nicht durchgesetzt werden.
* Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) erreichte 95,9 Mio. Euro nach 110,9 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Rückgang um 13,5 % ist ausschließlich auf das um fast 20 Mio. Euro schlechtere Finanzergebnis zurückzuführen. Neben höheren Zinsaufwendungen zur Finanzierung der vergrößerten Flotte fiel in den ersten neun Monaten ein deutlich geringeres positives Ergebnis aus der Marktbewertung von Derivaten zur Zinssicherung an.
* Der Konzernüberschuss nach Anteilen von Minderheitsgesellschaftern blieb mit 66,1 Mio. Euro um 7,7 % unter Vorjahresniveau (71,6 Mio. Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie (unverwässert) von 2,63 Euro (neun Monate 2007: 2,87 Euro).
Flotte an starke Nachfrage angepasst, weiterhin solide Eigenkapitalbasis
Sixt steuerte in den ersten neun Monaten 2008 rund 120.900 Fahrzeuge (Vorjahreszeitraum: 104.300 Fahrzeuge) mit einem Gesamtwert von 2,78 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 2,42 Mrd. Euro) in die Vermiet- und Leasingflotte ein. Das ist ein Anstieg bei der Fahrzeugzahl von rund 16 %. Der Fahrzeugwert nahm um knapp 15 % zu. Für das Gesamtjahr 2008 rechnet Sixt mit einem höheren Investitionsniveau als im Vorjahr (3,2 Mrd. Euro).
Zum Stichtag 30. September 2008 wies der Sixt-Konzern ein Eigenkapital von 500,1 Mio. Euro aus nach 461,0 Mio. Euro zum 31. Dezember 2007 (+8,5 %). Die Eigenkapitalquote blieb trotz der deutlichen Ausweitung des operativen Geschäfts mit 20,1 % (31. Dezember 2007: 22,5 %) auf einem Niveau weit über dem Durchschnitt der Vermiet- und Leasingbranche.
Kennzahlen des dritten Quartals 2008
* Im dritten Quartal erreichte der operative Konzernumsatz 408,8 Mio. Euro (drittes Quartal 2007: 373,0 Mio. Euro; +9,6 %).
* Der gesamte Konzernumsatz wurde, auch aufgrund deutlich gestiegener Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge, um 13,9 % auf 481,3 Mio. Euro ausgeweitet (drittes Quartal 2007: 422,4 Mio. Euro).
* Das EBIT blieb mit 51,4 Mio. Euro um 5,3 % unter dem Niveau des gleichen Vorjahresquartals (54,2 Mio. Euro).
* Das EBT erreichte aufgrund der erwähnten Effekte im Finanzergebnis 30,1 Mio. Euro (drittes Quartal 2007: 40,3 Mio. Euro; -25,2 %).
Ausblick 2008
Die Rahmenbedingungen für die Sixt-Geschäfte haben sich in den vergangenen Monaten in wichtigen Märkten im Zuge des allgemeinen Konjunkturabschwungs und der Finanzkrise weiter eingetrübt. Das erhöhte Kostenniveau im operativen Geschäft, steigende Finanzierungskosten und der eingebrochene deutsche Gebrauchtwagenmarkt werden sich auch im vierten Quartal dämpfend auf die Ergebnisentwicklung auswirken. Noch nicht klar abschätzbar ist die Auswirkung des Konjunkturabschwungs auf die Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen.
Trotz dieses widrigen Umfelds strebt der Vorstand unverändert an, im Gesamtjahr 2008 den operativen Konzernumsatz zu steigern. Beim Konzern-EBT wird 2008 mit einer Größenordnung von 100 Mio. Euro gerechnet.
Zur Geschäftsentwicklung 2009 können wegen der erheblichen Marktunsicherheiten noch keine Aussagen getroffen werden. Grundsätzlich bietet die Konjunkturkrise für Sixt sowohl Risiken als auch Chancen. Die Risiken bestehen vor allem in der Einschränkung des Geschäftsreiseverkehrs im Zuge von Sparmaßnahmen. Umgekehrt kann ein erhöhtes Kostenbewusstsein bei Unternehmen und Privatpersonen auch dazu führen, Autovermietung und Full Service Leasing verstärkt als kostengünstige Alternativen zum Autokauf oder zum Besitz und Management von Fahrzeugflotten zu nutzen.
Diese Prognosen setzen voraus, dass keine negativen Ereignisse von wesentlicher Tragweite für den Konzern eintreten.
Entwicklung der operativen Geschäftsbereiche
Autovermietung:
Der europäische Autovermietmarkt erreicht derzeit ein Jahreswachstum von geschätzt rund 5 % bei einem anhaltend intensiven Wettbewerb. Große, international agierende Anbieter haben mittlerweile übereinstimmend die Notwendigkeit von weiteren Preiserhöhungen bekundet.
Zu den operativen Highlights des dritten Quartals im Geschäftsbereich Autovermietung zählen u.a.:
* Einführung des speziell auf Urlauber zugeschnittenen Services „OnlineCheck-in“, bei dem Kunden für jede Reservierung auf der Sixt-Website www.sixt.de vorab alle Daten hinterlegen, die für die Erstellung eines Mietvertrages erforderlich sind. Bei der Anmietung des Fahrzeugs am Counter sind dann keine weiteren Angaben mehr notwendig, so dass die Kunden noch schneller den Schlüssel zu ihrem Fahrzeug erhalten.
* Stärkung des Managements bei Schlüsselpositionen: So hat Sixt zum Beispiel die Geschäftsführung seiner spanischen Tochtergesellschaft erweitert, um der wachsenden Bedeutung des spanischen Mietwagenmarktes für Sixt Rechnung zu tragen.
Der Geschäftsbereich Autovermietung erzielte in den ersten neun Monaten 2008 einen Vermietumsatz von 832,6 Mio. Euro, ein Zuwachs von 11,6 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (746,2 Mio. Euro). In Deutschland steigerte Sixt den Vermietumsatz um 8,7 % auf 602,8 Mio. Euro (neun Monate 2007: 554,4 Mio. Euro). Im Ausland wuchs der Umsatz aus Vermietgeschäften um 19,8 % auf 229,8 Mio. Euro (neun Monate 2007: 191,8 Mio. Euro). Besonders erfreulich ist die Geschäftsentwicklung weiterhin in Frankreich und Spanien.
Das EBT des Geschäftsbereichs lag nach neun Monaten mit 85,4 Mio. Euro um 14,7 % unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums (100,1 Mio. Euro).
Leasing:
Sixt zählt im Inland zu den größten hersteller- und bankenunabhängigen Full-Service-Leasinggesellschaften, die Firmen- und Privatkunden neben dem reinen Finanzierungsleasing eine breite Palette von zusätzlichen Dienstleistungen für das Management von einzelnen Fahrzeugen und Flotten anbieten.
Per 30. September 2008 verfügte Sixt Leasing über einen Bestand von 65.100 Leasingverträgen (ohne Franchisenehmer), der damit per Saldo leicht unter dem Bestand zum Jahresende 2007 (65.500) lag.
Der Geschäftsbereich erreichte in den ersten neun Monaten 2008 ein Umsatzwachstum aus Leasinggeschäften von 13,7 % auf 313,5 Mio. Euro. Im Ausland betrug das Umsatzwachstum 29,3 %. Die gesamten Erlöse des Geschäftsbereichs (einschließlich Umsätze aus dem Verkauf gebrauchter Fahrzeuge) erreichten 499,5 Mio. Euro, ein Zuwachs um 19,4 % (neun Monate 2007: 418,2 Mio. Euro).
Das EBT blieb nach neun Monaten mit 3,2 Mio. Euro weiter deutlich unter Vorjahresniveau (8,8 Mio. Euro), wobei im dritten Quartal wieder ein positives EBT von 0,4 Mio. Euro erzielt wurde. Neben allgemein gestiegenen Finanzierungszinsen, die teilweise nur zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können, ist der Ergebnisrückgang auch auf höhere Kosten, etwa für Werbe- und Marketingmaßnahmen, und auf den eingebrochenen Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland zurückzuführen.