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Singapur: Schnellzug in die Zukunft

01 Aug 2007 [09:41h]    

Singapur: Schnellzug in die Zukunft

Singapur: Schnellzug in die Zukunft





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In Singapur fährt Asiens erste vollautomatische, fahrerlose U-Bahn: die North East Line. Die innovative Technologie erfordert spezielle Risikolösungen.

Jeder Aspekt des Betriebs auf der North East Line (NEL) ist vollautomatisiert – von der Überführung des Zuges auf die Hauptstrecke über die Passagieraufnahme bis zur Reinigung. Zusätzliche Bahnen können mit einer Fahrzeugfolge ins System geschleust werden, um die Fahrgastkapazität zu steigern und Überfüllungen zu vermeiden. Durchschnittlich 200.000 Passagiere am Tag befördert die 4,6 Milliarden Singapur-Dollar (2,3 Milliarden Euro) teure NEL.

Nach fünf Jahren Bauzeit wurde die Bahn am 20. Juni 2003 in Betrieb genommen. Die NEL ist eine von drei öffentlichen Nahverkehrsstrecken, die seit 1990 in Singapur entstanden sind; sie wird von der SBS Transit betrieben, die zur ComfortDelGro gehört.

 
18 Monate Testzeit
 
Um Qualität, Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit zu garantieren, hat der Hersteller Alstom die „Metropolis“-Züge 18 Monate lang in seinem Versuchszentrum im französischen Valenciennes getestet. Hier fuhren die Züge zwei Monate lang zwölf Stunden pro Tag mit Höchstgeschwindigkeit. Dabei wurden 1500 Störfallszenarien abgedeckt, vom Versagen eines Bauteils bis zu einem größeren Ausfall.
 
Auch wenn die Züge ohne Fahrer verkehren, sind die Reisenden immer in sicheren Händen. Geschultes Personal überwacht den Betrieb mit einem Informationsmanagementsystem im Kontrollzentrum. Motoren, Bremsen, Licht, Klimaanlage und andere Aspekte werden ständig beobachtet. Die Fahrgäste können sich über eine Notfallsprechanlage neben jeder zweiten Zugtür mit der Zentrale in Verbindung setzen. Alle Türen blockieren automatisch, damit Nachzügler nicht stecken bleiben; auf jedem Bahnsteig lässt sich der Zug per Knopfdruck anhalten.
 
Feuerfestes Material
 
Darüber hinaus führte die NEL im öffentlichen Nahverkehr Singapurs den ersten tastbaren Bodenbelag ein. Diese Spezialoberfläche hilft Sehbehinderten, sich in den Bahnhöfen zurechtzufinden. Sie weist auf Hindernisse wie Treppen, Rampen, Bahnsteigkanten und Fußgängerüberwege hin. Sämtliche Alstom-Fahrzeuge vom Typ Metropolis werden zudem aus feuerbeständigen Materialien hergestellt. Der Bodenbelag hält Temperaturen von 1000 Grad Celsius bis zu einer Stunde lang stand – ausreichend Zeit, dass der Zug den nächsten Bahnhof erreicht oder die Passagiere evakuiert werden. Auch dies läuft unkompliziert ab: Per Knopfdruck wird eine Rampe mit Handlauf ausgefahren.
 
Zwei Allianz-Ingenieure kümmern sich bei diesem Projekt um die Aspekte der Schadensbegrenzung. „Ich war beeindruckt davon, wie proaktiv das NEL-Management die Risiken reduziert hat. Seine technische Kompetenz im Betrieb dieser Art von Zügen zählt zu den besten der Welt“, sagt Tijen Joshi. Sein Kollege Ong Yue Chen fügt hinzu: „Es werden keine Mühen gescheut, um jedes mögliche größere Szenario, seien es Betriebsausfälle, Zusammenstöße oder Bombendrohungen, zu identifizieren. Simulationen und Testfahrten werden für diese Szenarien zusammen mit den betreffenden Behörden durchgeführt.“
 
Lösung für schwierige Fragen
 
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen begann 1997, als die Allianz während der Bauphase zu einem der bedeutendsten Rückversicherer der NEL wurde. Im Jahr 2005 übernahm die Allianz die Führung des Sach- und Betriebshaftpflichtprogramms.

„Was uns von der sehr engen Zusammenarbeit mit der Allianz überzeugt hat, war ihre Bereitschaft, eine Lösung für schwierige Fragen zu finden, ohne die Haftungsbedingungen zu beeinträchtigen“, erklärt Eric Tang, Direktor der Versicherungsdienstleistungen bei ComfortDelGro Insurance Brokers Pte Ltd. „Auch die Schadensabteilung können wir für ihre professionelle Schadensbearbeitung nur loben. Hier ließ sich ein beträchtlicher Unterschied zu den anderen Versicherern feststellen.“

 
ComfortDelGro
 
ComfortDelGro, ein diversifiziertes Transportunternehmen, erzielte 2005 einen Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden Singapur-Dollar (1,1 Milliarden Euro) und einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 301 Millionen Singapur-Dollar (150 Millionen Euro). Ungefähr 40 Prozent der Einnahmen stammen aus Transaktionen außerhalb Singapurs. Heute übt ComfortDelGro mit weltweit mehr als 19.000 Angestellten sein Geschäft in Singapur, Australien, China, Irland, Malaysia, Großbritannien und Vietnam aus.
 
Kurzinfo
  • Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
  • Streckenlänge: 20 km, komplett unterirdisch
  • Anzahl der Stationen: 16
  • Anzahl der Züge: 25 mit je 6 Wagen
  • Durchschnittliche Passagierzahl pro Tag: 200.000
  • Maximale Passagierzahl pro Zug: 1920
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
 





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