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Seeadler, Kraniche und Wildgänse: Im Vier-Länder-Eck lockt ein besonderes Naturereignis!

15 Okt 2013 [14:45h]    

Seeadler, Kraniche und Wildgänse: Im Vier-Länder-Eck lockt ein besonderes Naturereignis!

Seeadler, Kraniche und Wildgänse: Im Vier-Länder-Eck lockt ein besonderes Naturereignis!





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Die Prignitz ist jetzt Drehkreuz für tausende Zugvögel – Gäste können die Vögel nicht nur allein oder von Rangern geführt in der Natur erleben, sondern auch künstlerisch umgesetzt

Laaslich – Die zwischen Berlin und Hamburg liegende Prignitz besitzt eine der schönsten und urtümlichsten Naturlandschaften Deutschlands. Aufgrund der intakten Natur weist die Prignitz Deutschlands höchsten Bestand der sehr seltenen Seeadler auf. Zudem gilt die Region auch als Drehkreuz für Zugvögel! In diesen Wochen ziehen wieder tausende Kraniche, wilde Gänse und Schwäne in die Prignitz. Die Vögel können Naturliebhaber nicht nur bei Wanderungen erleben, sondern auch in kunstvoller Umsetzung in einer Ausstellung des Kunsthauses Kirschbluethe in Laaslich.

Die Zeit des Vogelzuges gehört zu den herrlichsten Zeiten im Vier-Länder-Eck Prignitz, das im äußersten Norden Brandenburgs liegt und an Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen grenzt. In den Flussniederungen, Mooren und Seen tanken die Zugvögel noch einmal Energie und fressen sich Fettreserven für die anstrengenden, oftmals über zigtausend Kilometer reichenden Wanderungen an. Überschwemmte Wiesen und Weiden, Gewässer und ihre Ufer sowie Ackerflächen bieten dazu reiche Nahrungsgründe und ausgedehnte Ruhezonen. Die Prignitz ist im Herbst für viele Zugvögel Deutschlands wichtigstes Drehkreuz und in milden Wintern sogar Winterquartier, so dass Besucher der Region jetzt und noch in den kommenden Wochen ein Naturereignis der Extraklasse erleben können.

„Der Kranich- und der Gänsezug haben bereits begonnen. 30.000 Gänse sind schon da, aber es werden sicher noch mehr. Bis Mitte November erwarten wir bis zu 40.000 nordische Gänse aus den russischen Tundren sowie gut 4.000 Kraniche aus Osteuropa in der Prignitz“, erläutert Jürgen Herper, Naturwächter im „Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg“ und zugleich Bürgermeister des Storchendorfs Rühstädt. Doch das ist noch längst nicht alles. „Etwa in der zweiten Novemberwoche kommen noch Singschwäne aus Skandinavien und Russland in die Prignitz“, verrät Herper. Bis etwa Anfang Dezember bleiben die gefiederten Gäste dann in der Region. „Sobald es kälter wird, ziehen die Kraniche weiter nach Spanien, die Gänse in der Regel an die dänische bis belgische Nordseeküste. In milden Wintern überwintern viele Exemplare auch bei uns“, ergänzt Herper.

Neben tausenden Gänsen, Kranichen und Singschwänen können Besucher in der Prignitz noch eine weitere Besonderheit erleben: „Viele Naturfreunde fahren bis in die Alpen, um Adler zu bewundern, dabei haben wir hier mit knapp 20 Seeadlern entlang der Elbe den höchsten Bestand an Seeadlern in Deutschland.“ Die imposanten Vögel sind kaum zu übersehen, denn mit rund 80 Zentimetern Körperhöhe und einer Schwingenbreite von 220 Zentimetern sind sie die größten Vögel Deutschlands. „Jetzt sammeln sich die Greifvögel mit den Gänsen an der Elbe, denn Seeadler essen liebend gerne Gänsebraten“, schmunzelt Herper.

Gute Chancen, Kraniche und Seeadler auf eigene Faust zu entdecken, haben Besucher beispielsweise im Rambower Moor. Das Durchströmungsmoor gilt mit rund 800 Hektar als eines der größten in Deutschland und ist ein Vogel- und Naturschutzgebiet. Im Herbst kehren die Zugvögel, unter anderem hunderte Kraniche, ins Moor ein. „Die Flachwasserbereiche des Rambower Moores sind Schlafplatz für die Kraniche. Mit durchdringenden trompetenähnlichen Rufen brechen die majestätischen Großvögel bei Sonnenaufgang zur Futtersuche auf und kehren abends zu ihren Schlafplätzen in den seichten Flachgewässern ebenso geräuschvoll zurück. Diese beeindruckende stimmliche Abflug- und Landesynchronisierung macht das Naturschauspiel zu einem einmaligen Erlebnis“, weiß Uwe Neumann, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz.

Bei Wanderungen und Touren um und in das Moor können sie beobachtet werden. Die rund zwölf Kilometer lange Strecke um das Rambower Moor ist ein beliebtes Ausflugziel für Naturliebhaber und Wanderer. Eine Beschreibung der Wanderung gibt es unter http://www.dieprignitz.de/rambowermoor.html?&nS=offa. Nach der Tour bietet sich eine Rast in der MoorScheune Boberow an. Von hier aus haben Gäste bei Kaffee und Kuchen einen fantastischen Blick auf das Moor und die Naturereignisse. Die MoorScheune führt nach vorheriger Anmeldung mit Gruppen ab zehn Personen auch geführte Touren durchs Moor sowie ab 18 Personen zudem Kremserfahrten durchs Moor an. Weitere Infos gibt es unter www.moorscheune.de. Den herbstlichen Vogelzug können Gäste auch auf einer geführten Tour mit den Naturpark-Rangern erleben, beispielsweise bei der dreistündigen Veranstaltung der Naturwacht Lenzen unter dem Titel „RangerTour: Kraniche auf dem Zug“, die am 18. und 19. Oktober jeweils 17.00 Uhr an der Kirche in Rambow am See startet. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird jedoch gebeten. Anmeldungen sind per Telefon unter der Nummer 038792 / 1701 oder  per E-Mail an elbtalaue@naturwacht.de möglich.

Die Kranichbeobachtung in freier Natur lässt sich wunderbar mit einem Besuch der Ausstellung „Der Kranich als Glücksvogel“ verknüpfen. Diese feiert am Samstag, dem 19. Oktober im Kunsthaus „Kirschbluethe“ in Laaslich um 20.00 Uhr Vernissage. Künstler aus der Region präsentieren im ehemaligen Zollhaus aus dem 19. Jahrhundert ihre Werke zu den charismatischen Zugvögeln. Gezeigt werden sowohl Malereien als auch eindrucksvolle Fotografien dieser beeindruckenden Vögel. Auf ganz unterschiedliche Weise stellen die Künstler so vor, wie sie das einzigartige Naturschauspiel der stolzen Kraniche im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe wahrnehmen. Zur Vernissage sind zusätzlich zur Ausstellung noch die Lesung einer Kurzgeschichte sowie ein Imbiss geplant. Die Ausstellung bis hat dann bis zum 24. November jeweils sonntags von 11.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Weitere Infos: www.kunsthaus-kirschbluethe.de.
Foto: Medienkontor





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