Am 9. Dezember 2007 nimmt die S-Bahn Hamburg den Betrieb zwischen Hamburg-Neugraben und Stade auf.
Im Beisein von Walter Hirche, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Landes Niedersachsen, Martin Friewald, Leiter des Amtes für Verkehr und Straßenwesen der Freien und Hansestadt Hamburg, Hans-Jürgen Meyer, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Region Nord und die Länder Niedersachsen und Bremen sowie Michael Dirmeier, technischer Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg GmbH, haben heute Andreas Knitter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Alstom LHB GmbH und Dr. Klaus Baur, Vorsitzender der Geschäftsführung Bombardier Deutschland, das letzte der 42 umgebauten Fahrzeuge im Alstom Werk in Salzgitter präsentiert.
Die Länder Hamburg und Niedersachsen investieren rund 90 Millionen Euro in die Fahrzeugflotte und etwa 70 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur.
Walter Hirche: „Wir wollen den Weg, den wir mit dem Teilnetz Weser-Ems und der S-Bahn Hannover erfolgreich eingeschlagen haben, mit der Verlängerung der S-Bahn nach Stade fortsetzen. Deswegen sind die fast 80 Millionen Euro, die wir allein für die Fahrzeuge beisteuern, gut angelegtes Geld.“
„Dank des hohen finanziellen Engagements aus Niedersachsens und Hamburg wird der langersehnte Wunsch der S-Bahn-Anbindung bis Stade Ende des Jahres in Erfüllung gehen“, so Hans-Jürgen Meyer.
„Mit diesem innovativen Zweistrom-Fahrzeug ist Stade künftig ohne Umsteigen direkt erreichbar. Wir haben hiermit einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität der Bewohner Hamburgs und des Umlandes geschaffen“, ergänzte Andreas Knitter.
Die Hamburger S-Bahn, deren Netz bislang in Neugraben im Süden der Stadt endet, bezieht ihre Antriebsenergie wie die Berliner S-Bahn statt aus einer Oberleitung aus einer seitlichen Stromschiene. Die umgebauten Triebzüge sind neben den seitlichen Stromabnehmern zusätzlich mit einem Dachstromabnehmer ausgerüstet, so dass diese auf zwei unterschiedlichen Stromnetzen fahren können. Hersteller der Zweistrom-Fahrzeuge ist das Firmenkonsortium Alstom/Bombardier Transportation. Der Konsortialführer Alstom mit Sitz in Salzgitter ist für die Mechanik und Bombardier mit Sitz in Hennigsdorf für die elektrische Ausrüstung der Fahrzeuge verantwortlich.
In Neugraben stellen die umgerüsteten S-Bahn-Fahrzeuge selbstständig innerhalb eines stromlosen Abschnittes mit einer Länge von 135 Metern von Gleichstrom auf Wechselstrom um. Bis Neugraben fahren sie mit 1.200 Volt Gleichstrom, ab Neugraben bis Stade mit 15.000 Volt Wechselstrom. Im Bereich der Energienutzung sind die Züge technologische Vorreiter in der gesamten Bahntechnik: Beim Bremsen geht der Antriebsmotor in eine Generatorfunktion über und speist die so erzeugte Energie zurück ins Netz.