Rund 5.000 Menschen sterben pro Jahr auf Deutschlands Straßen. Würden mehr Kraftfahrer langsamer fahren, könnten damit viele Menschenleben gerettet werden.
Ab einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern verdoppelt sich das Unfallrisiko alle 5 Stundenkilometer, hat die Zeitschrift FAHRSCHULE erfahren. FAHRSCHULE erscheint im Verlag Heinrich Vogel.
Nicht bei allen ist sie gut angekommen, die jüngste Plakatkampagne des Bundesverkehrsministeriums und der Deutschen Verkehrswacht. Doch wo man über die Aufmachung im Stil von Todesanzeigen diskutieren mag – das Ziel ist unstrittig: Zwar hat die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr mit rund 5000 ein Rekordtief erreicht. Doch jedes Opfer ist eines zu viel. Dabei müssten nur mehr Kraftfahrer langsamer fahren und könnten damit viele Menschenleben retten. Denn zu hohe Geschwindigkeit ist die Unfallursache Nummer eins in Deutschland.
Der Zusammenhang von Geschwindigkeit und Unfallrisiko wurde unlängst auf einem Seminar des Deutschen Verkehrssicherheitsrats deutlich gemacht. Demnach ist das Unfallrisiko bei 65 km/h doppelt so hoch wie bei 60 km/h, bei 70 km/h wiederum doppelt so hoch wie bei 65 km/h und so fort. Auch gute Fahrer hätten bei höheren Geschwindigkeiten weniger Zeit zum Wahrnehmen, Planen und Reagieren – so das Fazit.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2006 passieren allein 18,6 Prozent aller Unfälle durch „Abkommen von der Straße“ – fast immer Resultate von Fehlentscheidungen. 18,8 Prozent aller schweren Unfälle werden durch Auffahren verursacht – ebenfalls zum Großteil Resultate von Fehlentscheidungen. Für Fahrlehrer gelte es deshalb klar zu machen, dass manche Manöver einfach nicht mit allen Geschwindigkeiten zu beherrschen sind.
Verschiedene Systeme sind mittlerweile technisch in der Lage, Fahrer vor überhöhter Geschwindigkeit zu warnen. Doch in Versuchsläufen wurden diese von Fahrern häufig abgeschaltet – und erzielten so nur einen schwachen Effekt. Um dennoch die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren, setzt die EU derzeit auf ein altes Mittel – verstärkte Kontrollen.
Der Verlag Heinrich Vogel ist einer der führenden Informationsanbieter für den Personen- und Güterverkehr, Verkehrsausbildung und -erziehung. Unter anderem werden Fachzeitschriften wie TRUCKER und LOGISTIK inside publiziert.