Rund15 Prozent weniger Sprit bei Omnibussen machbar
Die erheblichen Preissteigerungen für alle Kraftstoffe und insbesondere für Diesel haben in den letzten Monaten die Verbrauchskosten für Omnibus-Unternehmer in die Höhe getrieben. Sie müssen heute alle Möglichkeiten zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ausschöpfen, um bei den stark gestiegenen Kraftstoffkosten wettbewerbsfähig zu bleiben.
Allein acht bis 15 Prozent Verbrauchsreduzierung sind durch eine vorausschauende Fahrweise machbar. Dies ergibt bei einem Reisebus mit einer 100 000 km Laufleistung pro Jahr knapp 5 000 Liter. Bei einem Fuhrpark mit zehn Omnibussen entspricht das einer Einsparung von ca. 50 000 bis 60 000 Euro pro Jahr. Die Eco-Trainings aus dem Dienstleistungsangebot Omniplus von Daimler und Erfahrungen aus verschiedenen Fuhrparks belegen diese Einsparungen.
Wirtschaftliche Fahrtechniken verringern die variablen Kosten für Kraftstoff, Reparaturen, Wartung und Reifen. „Runter mit der Drehzahl, rauf mit der Last“ lautet die Devise. Prinzipiell braucht ein Motor bei niedriger Drehzahl im hohen Gang weniger Kraftstoff als bei höherer Drehzahl in einem niedrigeren Gang, obwohl dann das Fahrpedal weiter durchgetreten werden muss. Die Eco-Trainings geben auch wichtige Tipps zum Reifendruck. Ein um zehn Prozent zu niedriger Luftdruck in den Reifen steigert den Kraftstoffverbrauch um bis zu zwei Prozent, bei 20 Prozent zu wenig Luftdruck ist es bereits ein bis zu vier Prozent höherer Kraftstoffverbrauch. Rund 30 Prozent aller Fahrzeuge sind mit zu niedrigem Luftdruck unterwegs, so dass in diesem Bereich erhebliche Einsparpotenziale liegen. Darüber hinaus ist bei 95 Prozent aller Reifenplatzer falscher Luftdruck ausschlaggebend.
Wesentlichen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben auch Fahrzeugtechnik und Fahrzeugausstattung, wie zum Beispiel die Wahl des richtigen Antriebsstrangs. So senkt die in Europa überaus erfolgreich eingeführte BlueTec-Dieseltechnologie bis zu sechs Prozent Kraftstoffkosten gegenüber der früheren innermotorischen Abgasreduktion. Das rechnet sich für jeden Fuhrpark-Betreiber angesichts der steigenden Kraftstoffpreise. Zwischen zwei und zehn Prozent können mit einem richtig konfigurierten Fahrzeug eingespart werden. Im Reisebus der Setra TopClass 400 Baureihe ergibt sich bei der Wahl des neuen automatisierten Achtgang-PowerShift-Getriebes auf repräsentativen Strecken ein Minderverbrauch von bis zu 4 Prozent. Der Stadtlinienbus Mercedes-Benz Citaro wird mit einem neuen Schaltprogramm nochmals sparsamer. In Verbindung mit dem Automatikgetriebe ZF Ecomat setzt Mercedes-Benz serienmäßig das neue Getriebe-Schaltprogramm „Topodyn“ ein. Die Steuerungselektronik wählt, abhängig von der Topografie, selbstständig das maßgeschneiderte Schaltprogramm. Feldversuche im realen Einsatz ergaben eine Verbrauchs-Senkung zwischen zwei und zehn Prozent. Gleichzeitig sinkt die durchschnittliche Motordrehzahl und damit auch die Geräuschemission.
Alles Maßnahmen, die den Fuhrpark-Betreibern helfen ihre Kosten zu senken. Kraftstoff macht rund 30 Prozent der Gesamtkosten eines Fuhrparks aus, daher muss jede Maßnahme zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs ausgeschöpft werden. Davon profitiert auch die Umwelt – denn die viel diskutierte CO2-Emission ist direkt abhängig von der Höhe des Kraftstoffverbrauchs. Bei einer Einsparung von 5 000 Litern verringert sich die CO2-Produktion um 13 Tonnen.
Mehr zu den Trainings, die als Weiterbildung nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz anerkannt sind, gibt es unter
www.training.omniplus.de.
Bild: Daimler