Am kommenden Montag, 21. Juli ist Baubeginn für die neue Fußwegverbindung über die Havel in Spandau. Die erheblichen Umwege für Fußgänger, entweder über die Charlottenbrücke oder über die stark befahrene Ruhlebener Chaussee, finden mit der Inbetriebnahme noch vor Weihnachten dieses Jahres ein Ende.
Die neue Fußwegverbindung beginnt im Westen mit einer behindertengerechten Rampe und einer Treppe auf dem Bahndamm am Stabholzgarten. Weiter geht es über den Gehsteg an der Havelbrücke und in gleicher Höhe über das Grundstück der Baustofffirma Bäthge. Auch die Straße Stresowplatz muss noch überquert werden, bevor man über die zweietagige Stahlkonstruktion östlich Stresowplatz mit den behindertengerechten Rampen und einer Treppe wieder auf die Straße gelangt.
An der Nordseite der Brücke wurden 1998 bereits vorsorglich Teile des Gehsteges über dem Wasser montiert. Mit den zuständigen Stellen des Stadtbezirkes, den betroffenen Grundstückseigentümern und Behörden wurde dann weiter jahrelang über rechtlich und technisch machbare Lösungen gerungen, um gemäß einer Vereinbarung aus dem Jahre 1934, diese deutlich kürzere Wegeverbindung von Stresow zum Fern- und S-Bahnhof, U-Bahnhof und Rathaus an der Klosterstraße wieder herzustellen.
Entlang der Bahntrasse waren bis 1945 jeweils auf der Nord- und Südseite der Eisenbahnbrücke über die Havel Fußwege. Nach dem Krieg wurde der Fußweg nur auf der Südseite notdürftig wiederhergestellt. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Eisenbahnanlagen in Spandau mussten 1996 die Eisenbahnbrücken über die Havel mit dem Fußweg abgebrochen werden. Seit diesem Zeitpunkt wurde unter Berücksichtigung der örtlichen schwierigen Gegebenheiten, insbesondere hinsichtlich der Inanspruchnahme von Grundstücken und der zwischenzeitlichen Transrapidplanungen, an Lösungsvarianten gearbeitet, diesen Fußweg nach heutigen Standards wieder herzustellen.
Finanziert wird die Wegeverbindung, die ca. 1,8 Millionen Euro kostet, vom Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der DB Netz AG entsprechend einer Vereinbarung über den Neubau der Eisenbahnbrücke über die Havel. Eigentümer der Fußwegverbindung wird die Deutsche Bahn. Das Bezirksamt Berlin-Spandau wird die Wartung und Pflege des Gehweges durchführen, so sah es bereits die Vereinbarung aus 1934 zwischen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft und der Stadtgemeinde von Berlin vor.