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Neuer Containerterminal Wien-Freudenau eröffnet – Wiener Hafen am Weg zur zentralen Logistik-Drehscheibe in Mitteleuropa

02 Sep 2008 [11:17h]    

Neuer Containerterminal Wien-Freudenau eröffnet – Wiener Hafen am Weg zur zentralen Logistik-Drehscheibe in Mitteleuropa

Neuer Containerterminal Wien-Freudenau eröffnet – Wiener Hafen am Weg zur zentralen Logistik-Drehscheibe in Mitteleuropa





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Verkehrsminister Werner Faymann und Wiens Bürgermeister Michael Häupl eröffneten am Montag den von den ÖBB in Zusammenarbeit mit dem Wiener Hafen neu errichteten Containerterminal. Gleichzeitig fand die erfolgreich verlaufene Probebelastung der neu gebauten Winterhafenbrücke statt.

Durch den Ausbau des Güterterminals Freudenau wird der Wiener Hafen zu einem der leistungsfähigsten Logistikumschlagplätze Europas. Der neue, von den ÖBB in Zusammenarbeit mit dem Wiener Hafen (ein Unternehmen der Wien Holding) errichtete, viergleisige Güterumschlagplatz ist mit zusätzlichen Container-Stellplätzen, einem ausgeklügelten Verkehrsleitsystem und einer durchgängigen Gleisverbindung ausgestattet.

„Wir feiern heute gleich zwei Meilensteine: Die Eröffnung des neuen Terminals und die Probebelastung der Winterhafenbrücke. Diese verbindet die Donauufer- mit der  Donauländebahn und ermöglicht die rasche Anbindung des Terminals an das heimische und europäische Schienennetz. Dadurch wird der Terminal für alle Verkehrsträger deutlich attraktiver“, unterstreicht Andreas Matthä, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur Bau AG.

„Die Modernisierung des Güterterminals macht den Wiener Hafen zu einem auch im europäischen Vergleich hocheffizienten Umschlagsplatz für Schiene, Straße und Wasser. Damit ist auch der umweltfreundliche Waren- und Rohstofftransport über die Drehscheibe Wien bis zum Schwarzen Meer möglich – ein großes Plus für den Wirtschaftsstandort Wien“, freut sich Bürgermeister Michael Häupl.

„Die Bahn verursacht pro Kilometer nur 1/15 der CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Fernverkehr-LKW. Mit diesem Lückenschluss zwischen Donauufer- und Donauländebahn sowie dem Aus- und Neubau des Güterhafens Freudenau entsteht eine für Mitteleuropa zentrale Logistik-Drehscheibe, die der verstärkten Verlagerung des Güterverkehrs auf die umweltfreundliche Schiene weiter Rechnung trägt,“ betont Verkehrsminister Werner Faymann.

Die Stadt Wien hat dieses Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 122 Millionen Euro vorfinanziert und damit die Fertigstellung dieses Projektes, dessen Baubeginn ursprünglich erst ab 2011 geplant war, schon jetzt ermöglicht.  

Neu- und Ausbau des Terminals: In Zukunft nahezu doppelte Umschlagskapazität
Mit der Eröffnung des neuen Containerterminals ist die Basis gelegt, um unsere  jährliche Umschlagkapazität auf rund 500.000 Containereinheiten nahezu zu verdoppeln“, erklärt der Geschäftsführer des Wiener Hafens, Walter Edinger. „Die Zugeinfahrten mit elektro­betriebenen Loks können herkömmliche Verschubbewegungen einsparen und bringen für den Containerumschlagplatz große ökonomische und ökologische Vorteile“, so Edinger und Matthä. Auf 650 m Länge werden zwei neue Portalkräne für einen optimalen Umschlag zwischen Straße und Schiene sorgen.

Mit der gestrigen Eröffnung beginnt der Probebetrieb, am 22. September startet der Vollbetrieb. Im nächsten Schritt erfolgt der Ausbau des bestehenden Terminals. Dieser wird 2009 von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG wieder gemeinsam mit dem Wiener Hafen umgebaut, modernisiert und mit einigen infrastrukturellen Verbesserungen ausgestattet – etwa einem dritten, zusätzlichen Gleis,  einer neuen Kranbahn für einen modernen Containerkran und einem modernen Einfahrtsbereich für LKWs. Gleichzeitig wird der Handelskai (B 14) vom Zentrum des Hafengebietes in die Seitenhafenstraße verlegt. Eine neue Brücke über den Donaukanal wird das Hafengelände an die Ostautobahn (A 4) anbinden.

Lückenschluss Donauufer- und Donauländebahn
Seit 1945 existierte keine Verbindung mehr zwischen Donauufer- und Donauländebahn, der Terminal war nur über den Bahnhof Erdberg und die Donauländebahn erreichbar. Die ÖBB stellen diesen Lückenschluss nun wieder her. Auf einer Strecke von 8,8 km wurden die Gleise komplett adaptiert, weitere 2,3 km wurden neu verlegt. Mit einer Achslast von 22,5 to und durchgehender Elektrifizierung werden auf dieser Strecke bis zu ca. 70 Züge täglich rund 80 km/h schnell fahren können.

Die weiteren Schritte umfassen:

  • Errichtung der Strecke zwischen Alberner Bahnhof und Klein Schwechat 
  • Errichtung der Signale entlang der Donauländebahn
  • Alberner Straße: Bau einer niveaugleichen  Eisenbahn-Schrankenanlage 
  • Herstellung der Oberleitungsanlagen und Versetzen der Weichengruppe für die Verbindung der DUB/DLB im Herbst 2009

Erfolgreiche Probebelastung der Winterhafenbrücke
Ende 2008 ist die Inbetriebnahme des neuen Streckenteiles vorgesehen. Die Winterhafenbrücke mit einer Länge von rund 168 m ist das zentrale Bindeglied und „Herzstück“ zwischen den beiden bisher unterbrochenen Strecken. Die Brücke wurde als massives Stahlobjekt in modernem Design gestaltet. Nach dem Anfang Juli erfolgten Einschub fand gestern die Probebelastung mit sieben EURO-gebrandeten Taurus-Loks statt, die gemeinsam ein Gewicht von 602 Tonnen auf die Waage bringen.

Lärmschutz- und Erschütterungsmaßnahmen
Um Lärmbelastungen vorzubeugen, werden spezielle Maßnahmen für den Lärmschutz- und Erschütterungsschutz getroffen. Es werden rund 6,4 km lange Lärmschutzwände mit einer Höhe zwischen 1 m und 5 m ein- oder beidseitig entlang der Trasse errichtet. Die  Maßnahmen werden im Bereich der Donauufer- und Donauländebahn in Leopold­stadt und Simmering sowie auf niederösterreichischem Gebiet in Schwechat umgesetzt.

Wiener Hafen: Trimodal zum erfolgreichsten Logistikzentrum Österreichs
Rund 2.000 km entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 km von der Nordsee, punktet der Wiener Hafen  mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger  Schiff, Eisenbahn und LKW aber auch durch die Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Im Jahr 2007 konnte der Wiener Hafen mit einem Rekordergebnis aufwarten. So wurden etwa im Containergeschäft 323.000 Containereinheiten umgeschlagen, doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Bereits rund 70 Containerzüge  pro Woche bringen die Container von hier zu den großen europäischen Seehäfen in Rotterdam, Hamburg, Bremerhaven und Duisburg oder zu den Knotenpunkten im zentral- und osteuropäischen Raum wie Budapest und Bratislava.
Im Logistikzentrum Hafen Wien – es umfasst das gesamte Hafenareal, die Stadt Wien-Tochter Wiener Hafen und alle dort ansässigen privaten Firmen – werden jährlich bereits rund 12 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen. Etwa 45 Prozent davon entfallen auf den Bereich der in der Wien Holding angesiedelten Wiener Hafen Gruppe, in der die Wiener Hafen GmbH & Co KG sowie ihre Tochterunternehmen gebündelt sind. Im gesamten Logistik­zentrum Wiener Hafen sind derzeit über 120 Unternehmen aus den Branchen Logistik, Handel- und Baustoffe oder der Treibstoffbranche mit insgesamt rund 5.000 Arbeitsplätzen angesiedelt.

Daten und Fakten

Eckdaten
Baubeginn: Februar 2007
Eröffnung des neuen Terminals: September 2008
Infrastrukturfertigstellung: August 2009
Bauende: September 2009

Baumaßnahmen Donauufer-Donauländebahn:

  • Investitionsvolumen: 50 Millionen Euro / Basis 2005
  • Wiedererrichtung der 8,8 km langen eingleisigen Strecke
  • Trasse zwischen den Bahnhöfen Klein Schwechat und Donaukaibahnhof
  • Achslast von 22,5 t für schweren Güterzugsverkehr
  • Geschwindigkeit von v = 80 km/h
  • Verbindung von DUB und DLB über die Winterhafenbrücke
  • Elektrifizierung der gesamten Strecke
  • Neubau der Gleise 1, 2, 3b und 4 des Bahnhofs Albern
  • Adaptierung von 2 bestehenden Brücken
  • Neubau von 6 Eisenbahnbrücken
  • Adaptierung des Donaukaibahnhofes
  • Adaptierung des Bahnhofes Albern
  • Maßnahmen gegen Lärm und Erschütterungen

Baumaßnahmen Terminal Freudenau:

  • Investitionsvolumen: 72,2 Millionen Euro / Basis 2005
  • Neue Eisenbahnanlagen auf 1,2 km (bis zu fünf parallele Gleise)
  • Neues Gleis im bestehenden Terminal entlang der Kaimauer
  • Verlegung von bestehenden Parkplätzen und Zusammenfassen von ca. 300 Pkw und 30 Lkw-Stellplätzen
  • Herstellung eines neuen Zentralingatebereiches mit 20 Lkw-Stellplätzen
  • Errichtung der erforderlichen Beleuchtung (bis zu 50 m hohe Masten)
  • Herstellung einer Kranbahn im bestehenden Terminal
  • Herstellung einer Kranbahn im neuen Terminal (650 m Nutzlänge + 2 mal 40 m Reparaturbereich)
  • Anschaffung von 3 Containerkränen
  • Umbau Straßeninfrastruktur inklusive der B14 und der Brücke über den Donaukanal zum Anschluss an die A4 Ostautobahn

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Mit rund 43.000 MitarbeiterInnen und Gesamterträgen von 5,7 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2007 wurden von den ÖBB 448 Mio. Fahrgäste und 97 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

Bild: OEBB






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