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Lufthansa wird schon wieder teurer: Umweltschonung soll von Kunden bezahlt werden

03 Jan 2012 [15:59h]    

Lufthansa wird schon wieder teurer: Umweltschonung soll von Kunden bezahlt werden

Lufthansa wird schon wieder teurer: Umweltschonung soll von Kunden bezahlt werden





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Ticketpreise werden in Europa durch Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel steigen. Profite sollen erhalten bleiben

Frankfurt – Die Lufthansa bemüht sich redlich darum, ihren Dreck vom Kunden bezahlen zu lassen um ihre eigenen Profite weiter zu sichern.

Mit Beginn des neuen Jahres 2012 sind alle Fluggesellschaften verpflichtet, für Flüge von und nach Europa, Emissionsrechte in Form von CO2-Zertifikaten nachzuweisen. Im Jahr 2012 werden 82 Prozent der notwendigen Zertifikate den Fluggesellschaften kostenfrei zugeteilt, weitere 15 Prozent der Zertifikate müssen von den Airlines ersteigert werden, drei Prozent werden für neue Airlines zurückgehalten.
Da diesen Zuteilungen historische Durchschnittsemissionen der Jahre 2004 bis 2006 zu Grunde liegen, und die Konzernfluglinien in dieser Zeit hohe Gewinne durch einen starken Anstieg der Passagierzahlen erreicht haben, muss die Lufthansa Group gut 35 Prozent der nötigen Zertifikate kaufen, womit das enorme Wachstum der letzten Jahre berücksichtigt wird.
Auf Basis der durchschnittlichen Zertifikatspreisentwicklung muss die Airline voraussichtlich 130 Mio. EUR für das Jahr 2012 investieren. Um auch weiterhin die Rekordprofite der letzten Jahre zu sichern werden die Kosten für den Erwerb der Zertifikate daher mit Beginn des Jahres 2012 in den bereits bestehenden Kerosinzuschlag eingerechnet.
Für Kunden der Airline wird es demnächst also erneut teurer Lufthansa & Co. zu fliegen. Bereits im Jahr 2011 hatte das Unternehmen Preise für einige typische Luftverkehrsleistungen, wie die Mitnahme eines zweiten Koffers auf vielen Strecken aus dem Flugpreis herausgenommen sodass dieser nun extra berechnet wird. Auch Leistungen wie das Bezahlen des Flugscheins kosten seitdem Geld wenn zum Beispiel mit der Lufthansa-Kreditkarte bezahlt wird.
Durch die massiven Datensammel- und speichermöglichkeiten aufgrund des technischen Fortschritts können auch Luftverkehrsgesellschaften immer besser und flexibler ausrechnen, welche Berechnung von Leistungen beim Kunden welchen Zusatzprofit einbringt. Dem Kunden wird dabei nicht immer transparent, ob jeder zusätzlich kassierte Euro tatsächlich einer Kostendeckung zufließt oder zur Gewinnsteigerung des Unternehmens dient.
Im Falle von Umweltabgabe und CO2-Zertifikaten wird die Branche nicht müde das Unmögliche zu fordern: Die Einigkeit der Erdbevölkerung, die weltweit dem Zertifikatshandel zustimmen soll bevor wie seit Jahren für Fabriken auch für Flugdreck eingeführt wird. Carsten Spohr, Mitglied des Vorstands der Lufthansa: „Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Dafür benötigen wir aber auch eine globale Lösung.“
Flugtickets bestehen bekanntlich nicht nur aus einem Preis. Vielmehr wird ein Flugtransport nur möglich, wenn der Kunde gleich mehrere Preiselemente bezahlt. Neben dem Flugpreis sind das der Kerosinzuschlag und der undurchsichtige Posten „Steuern und Gebühren“. Lufthansa hat geschickterweise für Europa- und Langstreckenflüge bereits zwei Wochen vor Einführung des Emissionshandels die Ticketpreise zwischen drei und zehn Euro erhöht. Die Erhöhung vom Dezember wurde im „zweiten Preis“, dem Kerosinzuschlag eingebaut. In Zukunft soll der Kunde noch einen vierten Preis bezahlen. Der vierte Preis ist faktische eine Form von Schadensersatz, den die Fluglinie ihrerseits für Emissionshandel aufwenden muß. Allerdings wird der vierte Preis in den dritten Preis eingerechnet. Der Kunde braucht nicht unbedingt zu wissen, ob der Kerosinzuschlag dann wegen teurerem Treibstoff oder wegen dem Transport von mehr Passagieren und damit höheren Kosten für CO2-Zertififikate entsteht. Zahlen muss er ihn ohnehin, denn nach der Gründung zahlreicher Tochterfluggesellschaften in Europa ist es ohnehin für viele Geschäftsreisende kaum möglich, den Flugkonzern mit seiner effizienten Preispolitik zu umgehen.
Foto: Emil Montenegro





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