Eurolines sieht goldenes Zeitalter für Fernbusse
Frankfurt am Main – Der flächendeckende Einsatz von Fernbussen könnte die Emission von Treibhausgasen in Europa deutlich reduzieren. „Die meisten Menschen denken, dass die Eisenbahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel ist, tatsächlich ist dies aber der Reisebus. Wer sich für eine Reise mit dem Bus entscheidet, reduziert den Einfluss auf das Klima erheblich“, erklärte der Präsident von Eurolines John Gilbert auf dem Klimagipfel in Kopenhagen. Eurolines ist ein Zusammenschluss 32 europäischer Fernbusanbieter, dem auch die Deutsche Touring GmbH angehört.
Das Politik befindet sich nach Ansicht von Gilbert in einer Zwickmühle: neue Technologien zur Vermeidung von Kohlendioxidemissionen sind teurer und häufig noch nicht kommerziell anwendbar, gleichzeitig wächst aber auch die Nachfrage nach Transportleistungen. Jeder Eurolines-Bus stößt pro Fahrgastkilometer nur 20 Gramm Kohlendioxid aus – 80 Prozent weniger als Privatauto oder Flugzeug. „Und das ist genau der Anteil an Kohlendioxidreduktion, den uns die Wissenschaft vorschlägt“, erklärte Gilbert. Ein Reisebus erzeugt auf der Fahrt von Kopenhagen nach Hamburg 7,1 Kilogramm Kohlendioxid pro Passagier, das Auto 30 und das Flugzeug 19 Kilogramm. Auf der Fahrt von Wien nach Prag kommt der Bus auf 8,3 Kilogramm pro Passagier, das Auto auf 38 und das Flugzeug auf 30 (alle Angaben nach Ecometrica, www.ecometrica.co.uk).
„Für die Zukunft erwarten wir eine deutlich größere Bedeutung des Busverkehrs auch auf Fernstrecken“, sagte Gilbert. Gegenwärtig sei der Bus das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, allerdings sei dieses in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Die Unterstützung für Elektroautos ist dagegen enorm, aber diese können bisher nur eine begrenzte Strecke zurücklegen. „Wir können uns aber gut vorstellen, dass die Buslinien die künftigen Elektroautos ergänzen. Die Besitzer von Elektroautos können als kostengünstige Alternative für lange Reisen den Bus wählen. Der Bus war lange Zeit das Aschenputtel des Verkehrsgewerbes – das wird sich ändern“, meint Gilbert.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net