Deloitte-Studie prognostiziert moderates Wachstum
München – Der Münchner Hotelmarkt verzeichnet seit Jahren ein stabiles Wachstum: In den Jahren 2008 bis 2010 hat sich viel getan – und der Markt wird auch zukünftig in Bewegung bleiben. Dennoch steht der Bettenzuwachs im gesunden Verhältnis zu Ankünften und Übernachtungen. Somit werden auch zukünftig nationale wie internationale Investoren und Betreiber auf der Suche nach geeigneten Standorten in der bayrischen Landeshauptstadt sein. Sind keine geeigneten Flächen für neue Hotels vorhanden, bleibt nur der Rückgriff auf den Bestand. Hier könnte Franchise die Lösung darstellen.
„Der Münchner Zimmerbestand belief sich in 2010 auf 29.876, wobei rund 60 Prozent des Kontingents durch markengebundene Hotels und die restlichen 40 Prozent durch Privathoteliers gestellt wurden“, erläutert Kay Heimerer, Manager Hospitality bei Deloitte. „Den höchsten Anteil haben derzeit das 4- und das 3-Sterne-Segment mit 14.082 bzw. 10.353 Zimmern – das 5-Sterne-Luxussegment ist mit insgesamt 2.536 Zimmern deutlich niedriger repräsentiert.“
Markenranking: Neue Anwärter auf die Pole Position
Das Markenranking der Bayernmetropole wird angeführt vom französischen Accor Konzern, der mit rund 17 Prozent den größten Anteil des Bettenaufkommens markengebundener Hotels stellt. Dies liegt an der starken Markendiversifikation des Hotelkonzerns, der in allen Kategorien vor Ort vertreten ist – im Stadtgebiet München mit einem Sofitel, zwei Novotel, sechs Mercure, vier Ibis und einem Etap. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei ArabellaStarwood Hotels & Resorts (9%) und InterContinental Hotels (8%). Ambitionierte Ketten wie Motel One (7%) oder Leonardo Hotels (6%) haben mit der Aufholjagd begonnen.
Hotelgesellschaft Anteil markengebundener Zimmer
Accor 17%
ArabellaStarwood Hotels & Resorts 9%
InterContinental Hotels 8%
Motel One 7%
Hilton Hotels & Resorts 6%
Leonardo Hotels 6%
Marriott International 6%
NH Hoteles 5%
Derag Hotel and Living 3%
Maritim Hotels 3%
Quelle: Hotelverzeichnis der Stadt München 2010 (Zahlen inkl. Hotel/Hotel garni ohne Pensionen, Gästehäuser und Gasthöfe)
Die Entwicklung des Münchner Hotelmarktes wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen – die Zeichen stehen auf moderates Wachstum. Sollten alle Hotelprojekte realisiert werden, die in Planung sind, ist in den kommenden Jahren mit weiteren 3.600 Zimmern zu rechnen, ein Großteil davon im 4-Sterne-Segment.
Investoren und Betreiber auf Standortsuche
Seit Jahren besteht bei Betreibern und Investoren Interesse, sich einen zentralen Standort in der Bayernhauptstadt zu sichern. Hier hat München ein echtes Luxusproblem: Die Realisierung scheitert nicht am mangelnden Willen der Beteiligten, sondern an der begrenzten Verfügbarkeit von Standorten in attraktiven Lagen. In der Vergangenheit haben zahlreiche (Luxus-)Hotelmarken, darunter Steigenberger und Hyatt, den Wunsch geäußert, ihr Quartier in der Hauptstadt aufzuschlagen – auch als Franchisenehmer.
„Immer mehr internationale Marken, wie Radisson Blu, Hilton, Sofitel oder Newcomer Langham, agieren als Franchisegeber“, betont Kay Heimerer. „Voraussetzung ist, dass Privathoteliers mit Hotelimmobilien in geeigneter Lage bereit sind, ein entsprechendes Abkommen zu schließen und ihr Haus fortan unter einer Marke zu betreiben. Ausschlaggebende Kriterien sind neben der Lage vor allem eine ausreichend hohe Zimmerkapazität und -größen sowie deren Ausstattungsmerkmale.“
Foto: Carstino Delmonte