Richard Cooper und Brian Parriott, die beiden Werkspiloten des Teams BMW Motorrad Motorsport, beendeten das Abenteuer Daytona 200 Formula Xtreme auf der BMW HP2 Sport mit einem sensationellen fünften und sechsten Platz.
Beide Fahrer überstanden Schrecksekunden in der Eröffnungsrunde, Parriott stürzte gar. Aber beide kämpften, überstanden das Gedränge nach dem Start und überzeugten schließlich auf der Strecke mit ihrem Fahrkönnen.
Weniger glücklich verlief das Rennen für Rico Penzkofer, der in der ersten Runde von einem nachfolgenden Fahrer unsanft vom Bike befördert wurde und beinahe noch seinen Teamkameraden Cooper mit auf den Asphalt geholt hätte. Penzkofer erlitt bei dem Sturz heftige Prellungen und konnte nicht weiterfahren. Nate Kern war bereits beim Warm-Up am Morgen gestürzt und hatte sich dabei die Hand verletzt. Er trat zwar zum Rennen an, hatte aber kein Gefühl in der Gashand und musste aufgeben. Die diesjährige Ausgabe des amerikanischen Traditionsrennens gewann Chaz Davies (Kawasaki), nachdem Joshua Hayes (Honda) wegen Verstoßes gegen das technische Reglement disqualifiziert worden war.
Richard Cooper – Fünfter:
Ich kann gar nicht sagen, wie überrascht und zugleich glücklich ich bin über dieses Ergebnis. Ich startete jetzt zum vierten Mal in Daytona und jedes Mal hatte ich bisher Pech. In der ersten Runde erwischte ich beinahe Rico, als der von hinten abgeschossen wurde. Ich musste scharf bremsen und kam gerade noch vorbei. Aber das war sehr knapp! Danach lief es ruhiger und ich hatte keinerlei Probleme mehr. Ich wusste, dass es das Ziel war, unter die Top 15 zu fahren. Aber ich dachte schon mehr an ein Top Ten Ergebnis. Aber Fünfter zu werden, war dann doch überraschend. Die Boxenstopps liefen perfekt, und das Bike war einfach nur ein Traum. Das war die Belohnung für all die harte Arbeit, die das Team hinein gesteckt hat.
Brian Parriot – Sechster:
Das war ein ziemlich ereignisreiches Rennen für mich, es begann ja gleich mit einem Sturz in der ersten Runde! Ich glaube es lag daran, dass die Reifen noch nicht ganz warm waren. Jedenfalls rutschte mir ohne Vorwarnung das Hinterrad weg. Ich wurde in die Luft und gegen die Frontverkleidung geschleudert, bevor ich stürzte. Glücklicherweise blieben alle Hebel heil und ich konnte weiterfahren. Ich glaube, ich hatte ganz schön Glück, denn kurz danach fuhr das Safety Car auf die Strecke und ich konnte dadurch wieder einiges aufholen. Der Rest des Rennens lief gut und ich konnte mich immer mehr an das Bike gewöhnen. Ich glaube, dass die Maschine besser lief, als die ganze Woche davor. Beim Rennen hatte ich noch einige Schrecksekunden, aber nichts Außergewöhnliches. Meine Rippen sind zwar etwas geprellt, aber ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis. Vor dem Rennen hatte ich mir schon gedacht, dass eine Top Ten Platzierung möglich sein müsste, da ich mir die Rundenzeiten des Vorjahres angesehen hatte. Hier Sechster zu werden, ist ein toller Erfolg und eine Belohnung für die harte Arbeit des Teams.
Nate Kern – DNF:
Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich mich vor dem Rennen gut gefühlt hatte. Heute Morgen bin ich beim Warm-Up gestürzt und habe mir dabei dummerweise die rechte Hand verletzt. Ich glaube zwar nicht, dass etwas gebrochen ist, aber es schmerzt ziemlich arg. Ich entschloss mich zwar dazu, an den Start zu gehen um zu sehen, wie es läuft. Gleich nach den ersten Kurven hatte ich kein Gefühl mehr in der Gashand. Zur Sicherheit aller bin ich dann rausgefahren. Ich beglückwünsche Richard und Brian zu dem guten Job, den sie abgeliefert haben. Mir tut es leid, dass sich meine Mechaniker die ganze Woche umsonst so für mich abgekämpft haben.
Rico Penzkofer – DNF:
Ich bin sehr enttäuscht über meinen Sturz. Ich glaube, ich wurde von hinten abgeschossen. Da gibt es eindeutige Spuren am Fahrzeugheck. Ich konnte jedenfalls das Bike nicht mehr unter Kontrolle halten und stürzte. Das war’s dann für mich. Ich hab‘ eine ganz schöne Wut im Bauch, weil wir die ganze Woche so viel Arbeit investiert haben. Es wäre toll für das Team gewesen, das Bike mit einem weiteren guten Platz ins Ziel zu bringen.
Berti Hauser (Leiter BMW Motorrad Motorsport):
Das ist ein traumhaftes Ergebnis. Zwei Fahrer bei solch einem berühmten Rennen in die Top Ten zu bringen, ist eine tolle Leistung. Fünfter und Sechster ist ein fantastisches Ergebnis für uns und ein Beweis für hervorragende Teamarbeit und tollen Teamgeist. Alle haben hart gearbeitet und jeder für den anderen. Richard fuhr sein Rennen strategisch hervorragend und wurde dafür belohnt. Ich bin stolz darauf, wie er das gemacht hat. Brian stürzte zu Rennbeginn, zeigte aber Kampfgeist und schaffte ebenfalls ein tolles Ergebnis. Rico war an seinem Sturz nicht selber schuld, weil ihm ein anderer Fahrer von hinten auffuhr. Ich weiß, er leidet selbst am stärksten unter seinem Ausfall. Nate gab alles, um an den Start gehen zu können. Mit der verletzten Hand ging es aber einfach nicht; deshalb war es die richtige Entscheidung, ihn rauszunehmen. Die Bikes liefen heute wie Schweizer Uhrwerke (oder bayerische Boxer). Wir haben eine Menge gelernt, das Rennen in Daytona ist ja nicht gerade ein Endurance Race. Das Team hat sich bestens auf die neuen Bedingungen umgestellt. Wir widmen unseren heutigen Erfolg Thomas Hinterreiter.
Ergebnis
1. Chaz Davies, Kawasaki, 69 Runden
2. Steve Rapp, Kawasaki, 69 Runden
3. Larry Pegram, Ducati, 68 Runden
4. Martin Cardenas, Suzuki, 68 Runden
5. Richard Cooper, BMW Motorrad Motorsport, 67 Runden
6. Brian Parriott, BMW Motorrad Motorsport, 67 Runden
7. Bobby Fong, Suzuki, 67 Runden
8. Bostjan Skubic, Yamaha, 67 Runden
9. Steve Atlas, Honda, 66 Runden
Bild: BMW