Der Ruhrairport boomt bei den Billigfliegern.
Der britische Billigflieger Easyjet setzt neben seinen fünf deutschen Standorten weiterhin auf den Standort Dortmund. Die Passagierzahlen haben sich für den No-Frills-Carrier prächtig entwickelt.
So wurden im Jahr 2004 etwa 300.000 Passagiere ab Dortmund befördert. Im Folgejahr waren es bereits fast dreimal so viele. Auch für die Zukunft sieht das Unternehmen Wachstumschancen für die Region. Im Mai wurden neue Strecken ins Programm genommen.
Grund offenbar auch für die zum Lufthansa-Konzern gehörige No-Frills-Airline Germanwings. Seit vorletzen Freitag bedient auch sie den Ruhrgebiets-Airport mit mehreren Strecken. Eine der ersten Destinationen, die Germanwings ab Dortmund anfliegt ist Wien. Dies, obwohl Konkurrent Air Berlin die gleiche Strecke mangels Nachfrage wieder eingestellt hatte.
Für Germanwings war dies aber offenbar kein Hinderungsgrund. Die Airline gehört zum Lufthansa-Konzern und kann sich in verschiedener Hinsicht auf die Unterstützung der Mutter verlassen. Personal, Fluggerät, Streckenplanung sowie Vermarktung und Preisgestaltung werden nach außen hin zwar wie bei der Swiss und der italienischen Air Dolomiti als eigenständig dargestellt, tatsächlich aber geschieht nichts ohne die Zustimmung des profitablen Aviation-Konzerns. Das Unternehmen profitiert von Synergie-Effekten.
Easyjet hält sich nach eigenen Worten zwar durch Konkurrenz auf Trab. Allerdings: „Germanwings ist eine Marke des Lufthansa Konzerns, die gezielt eingesetzt wird, um den Markt zu blockieren.“, meint Easyjet-Unternehmenssprecher Oliver Aust. „Germanwings wird durch den reichen Papa Lufthansa massiv bezuschusst. Ohne diese finanziellen Stützräder könnte Germanwings überhaupt nicht expandieren.“, so Aust.
Dennoch ist der weiß-orangene Billigheimer optimistisch: Drei Jahre nach dem Markteintritt in Deutschland wird easyJet dieses Jahr bereits über 5 Millionen Passagiere an den 6 deutschen Standorten befördern. Es wurde bereits angekündigt, bis 2010 doppelt so viele, also 10 Millionen Passagiere, zu transportieren. In Dortmund dürfte die Millionenmarke bei Easyjet überschritten werden, was einem hälftigen Marktanteil am Ruhrairport entspricht.
Germanwings erwartet bis Jahresende etwa ein Fünftel dieser Gästezahlen. Für 2008 werden mit der Stationierung eines zweiten Jets in Dortmund bereits 600.000 Passagiere avisiert.
