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Filmmuseum Düsseldorf mit Schwerpunkt Heimatfilm

15 Sep 2011 [09:29h]    

Filmmuseum Düsseldorf mit Schwerpunkt Heimatfilm

Filmmuseum Düsseldorf mit Schwerpunkt Heimatfilm





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Start am 17. September/24 Spielfilme, zwei Dokumentationen/ Edgar Reitz kommt

Düsseldorf – Das Filmmuseum Düsseldorf widmet sich in den nächsten Monaten intensiv dem Heimatfilm. Unter dem Titel „Heimat – Zwischen Gestern und Morgen“ werden 24 Spielfilme und zwei Dokumentationen renommierter Regisseure aus Deutschland, Österreich und den USA präsentiert. Die Filmreihe startet am Samstag, 17. September, 20 Uhr, mit „Der Ruf“

(Regie: Josef von Baky, mit Fritz Kortner, Johanna Hofer, Rosemary Murphy u.a., Deutschland 1948). Vor dem Film führt der Kurator und Autor Michael Girke in die Heimatreihe und den Film ein. Der Film wird am 19. September, 20 Uhr, wiederholt. Der Eintritt beträgt 6,50 Euro (ermäßigt 4,50 Euro). Telefonische Kartenreservierungen sind unter 89-92232 möglich.

Neben „Der Ruf“ beginnt die Reihe mit Klassikern des Heimatfilms wie „Die Geierwally“ und Luis Trenkers „Der verlorene Sohn“. Sie zeigt die kritische Auseinandersetzung mit dem Heimatbegriff in den 60er- und 70er-Jahren unter anderem mit Peter Fleischmanns „Jagdszenen aus Niederbayern“ und Wim Wenders Blick auf das geteilte Deutschland in „Im Lauf der Zeit“. Mit Filmen wie Hans Steinbichlers „Hierankl“ und „Halbe Treppe“ von Andreas Dresen dokumentiert die Reihe schließlich den entspannten und unverkrampften Umgang der heutigen Generation mit dem Begriff der Heimat.

Am 22. Oktober diskutieren Feridun Zaimoglu, Bernd Nitschke und Michael Girke über Fatih Atkins Films „Auf der anderen Seite“ und über die Bedeutung des Heimatbegriffs für Jung und Alt, für Einheimische und Zugewanderte. Die Reihe endet mit der Präsentation der Serie „Heimat – Eine deutsche Chronik“, dem Fernsehereignis von Regisseur und Autor Edgar Reitz aus den 80er- und 90er-Jahren. Am 20. Januar wird Edgar Reitz anwesend sein und mit Michael Girke über seine Arbeit und die Hintergründe ihrer Entstehung sprechen.

Heimatfilm – ein originär deutsches Genre

Heimatfilme – das bedeutet, tief in die Seelenlagen, Erfahrungswelten und Konflikte des Landes einzutauchen. Der Heimatfilm ist das einzige originäre Genre, welches das deutsche Kino je hervorgebracht hat. Zuweilen wurde er in den Dienst reaktionärer Weltbilder gestellt, wurde eingesetzt gegen alles, was „anders“ und damit unerwünscht war. Vor allem aber steht er für Träume, Hoffnungen, Erinnerungen, die unsere Großeltern und Eltern bestimmt haben und nun vielleicht uns selbst.

Auch Filme, die nicht explizit zum Heimatgenre zählen, kreisen um Heimaterfahrungen. Wie finden Menschen ihren Platz auf der Welt und eine eigene Identität, woran klammern sie sich, woran zerbrechen sie? Was macht Familien, Gemeinschaften, Gesellschaften haltbar, wie groß ist der Abstand zwischen Vorstellungen und der Wirklichkeit? Welches Verhältnis haben Menschen zu den Vorfahren, zur Geschichte, zur Natur? Solche Fragen, die immer wieder, auch und gerade in Zeiten der Globalisierung gestellt werden, stehen im Fokus dieser Filme.

Inzwischen leben viele Einwanderer in Deutschland, die eigene Geschichten, Haltungen, Traditionen, Konflikte, dazu andere Blicke auf dieses Land einbringen – und: andere Antworten auf die Frage, wie viel Heimat der Mensch braucht. Auch das spiegelt das Kino wider. Das Filmmuseum Düsseldorf lädt ein, die ungemein reiche Tradition und Gegenwart des Heimatfilms kennenzulernen beziehungsweise das Kino als Stätte einer unaufhörlichen Suche nach dem richtigen Ort.

Foto: Emil Montenegro






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