Um herauszufinden, wie groß die Gefahr für Autoinsassen ist, durch eine Kollision mit einem Wildtier zu Schaden zu kommen, hat der ADAC jetzt einen Crashtest durchgeführt. Bei dem Versuch rammte ein Pkw mit 40 Stundenkilometer einen 55 Kilogramm schweren und 93 Zentimeter großen Hirschdummy.
Ergebnis: Während durch den Aufprall die Motorhaube stark eingebeult wurde, blieb die Windschutzscheibe intakt. Der Fahrer wäre bei einem realen Unfall unverletzt davongekommen.
Der Test zeigt, dass in erster Linie falsche Reaktionen wie etwa riskante Ausweichmanöver den Autofahrern zum Verhängnis werden können. Experten schätzen, dass rund ein Drittel aller Baumunfälle außerorts durch Wild verursacht werden. Da jedoch keine Kollision stattgefunden hat, fließen die Daten nicht in die offizielle Wildunfallstatistik ein. Laut ADAC wurden im Jahr 2006 rund 2 800 Menschen bei einem Wildunfall verletzt, zehn starben. Unter die Räder kamen dabei 220 000 Rehe, Hirsche und Wildschweine – die Dunkelziffer ist jedoch genau so hoch.
Um Wildunfälle zu vermeiden, ist laut ADAC vor allem der Autofahrer gefragt. Generell sollte man im Wald mit erhöhter Aufmerksamkeit und vorausschauend fahren und dabei stets bremsbereit sein. Taucht ein Tier auf, muss man abblenden, bremsen und langsam weiterfahren. Vorsicht: viele Wildtiere sind Herdentiere, weitere Tiere können folgen. Ist ein Zusammenstoß unvermeidlich, sollte man nicht versuchen auszuweichen, sondern stark bremsen. Nach einem Unfall müssen die Warnblinkanlage eingeschaltet, die Unfallstelle mit Warndreieck abgesichert, Verletzte versorgt und die Polizei alarmiert werden. Das Tier nicht anfassen, da es an Tollwut erkrankt sein könnte. Für die Kaskoversicherung braucht man nach einem Wildunfall eine Bescheinigung der Polizei oder des Jagdpächters.
Bild: ADAC