International besetztes Symposium macht sich für Planungsvereinfachung stark / Aufklärungsarbeit geht weiter
Gestern ging ein Symposium zum Thema „Sicherheit an Bahnübergängen“ mit internationaler Beteiligung zu Ende, zu dem die SüdostBayernBahn nach Mühldorf am Inn eingeladen hatte. Im Rahmen einer abschließenden Pressekonferenz zogen die Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Bilanz. Das Mühldorfer Symposium ist der Auftakt zu einer internationalen Initiative für mehr Sicherheit an Bahnübergängen. Dabei geht es den Verantwortlichen von Schiene und Straße auch darum, auf eine Harmonisierung und Vereinfachung der in jedem Land anderen Rechtsgrundlagen für Bahnübergänge hinzuwirken.
Dr. Jens Böhlke, Abteilungspräsident Anlagen beim Eisenbahn-Bundesamt , betonte, wie wichtig der Erfahrungsaustausch bei dem komplexen Thema Bahnübergänge sei. „Das Ziel des Symposiums, mit allen Beteiligten neue Ansätze zur Verbesserung der Sicherheit auszuloten, ist voll erreicht worden“, so Böhlke. Für Dr. Norbert Klassen, Referent für Verkehrssicherheit beim ADAC, zeigte die Veranstaltung eine weitere Dimension. „Jeder Unfall am Bahnübergang ist einer zuviel“, betonte er. Es gibt immer noch zu viele Straßenverkehrsteilnehmer, die sich an den Kreuzungen von Straße und Schiene nicht richtig verhalten. Deshalb würden alle Beteiligten – der ADAC, die Bahn und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat – nicht nachlassen in Ihrer Aufklärungsarbeit.
Dem konnte Christian Kubasch, Leiter Betrieb und Technik der SüdostBayernBahn, nur zustimmen. Kubasch ist seit Jahren mit den Politikern in Verhandlungen – mit dem Ziel, möglichst viele Bahnübergänge zu beseitigen oder technisch zu sichern. „Nur ein beseitigter Bahnübergang ist ein guter Bahnübergang“, meinte er. Dadurch würden potenzielle Unfallschwerpunkte beseitigt und außerdem der umweltfreundliche Bahnverkehr schneller und damit attraktiver gemacht, warb Kubasch für seine Ziele.
Schon am Mittwoch wies Klaus Junker, Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Bahn AG für Eisenbahnbetrieb, auf die enormen Summen hin, die bundesweit ausgegeben werden: „Gemeinsam mit Bund, Ländern und Gemeinden investieren wir jedes Jahr über 500 Millionen Euro, um Bahnübergänge zu modernisieren oder, was noch besser ist, zu beseitigen.“
Bereits fest vereinbart wurde eine regelmäßige Zusammenarbeit der Verantwortlichen von Schiene und Straße, um den Einfluss auf den Gesetzgeber im Sinne der gemeinsamen Sache zu verstärken.