Die von der EU-Kommission vorgelegte Empfehlung, externe Verkehrskosten dem Güter- und Pkw-Verkehr in Rechnung zu stellen, lehnt der ADAC kategorisch ab. Diese durch den Straßenverkehr entstehenden Folgekosten durch Staus und Umweltbeeinträchtigungen (beispielsweise Gesundheitsschäden durch Lärmbelästigung) seien nur schwer zu ermitteln und durch Abgaben und Steuern der Autofahrer bereits großenteils abgegolten.
„Jedes Jahr fließen rund 53 Milliarden Euro von den Straßennutzern zum Fiskus, wovon jedoch nur 17 Milliarden für den Erhalt und Neubau von Straßen verwendet werden“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker.
Darüber hinaus habe der Straßenverkehr einen enormen Nutzen für Volkswirtschaft und Gesellschaft. Laut einer aktuellen Studie des ADAC hängt jeder siebte Arbeitsplatz vom Straßenverkehr ab. Diese rund 5,8 Millionen Beschäftigten erwirtschaften zusammen mehr als 380 Milliarden Euro. Becker: „Deshalb muss den Kosten, die der Gesellschaft durch den Verkehr entstehen, auch in gleichem Maß der gesellschaftliche Nutzen gegenübergestellt werden.“
Außerdem befürchtet der ADAC, dass die Umlage der externen Kosten auf die Autofahrer die eigentlichen Probleme nicht beseitigen wird, sondern schlichtweg zusätzliches Geld in die Staatskassen spült. So hätten Geschädigte weder automatisch einen Anspruch auf finanzielle Hilfe, noch würden die Einnahmen zum Umweltschutz eingesetzt werden. Aus Sicht des Automobilclubs ist es viel sinnvoller, die negativen Folgen des Verkehrs an der Wurzel zu bekämpfen. Das funktioniert am effektivsten, indem man durch eine Verbesserung der Infrastruktur und des Verkehrsmanagements Staus vermeidet und durch gezielte Förderung technischer Innovationen wie beispielsweise des Partikelfilters die Emissionen des Verkehrs reduziert.