VDA zweifelt eigene Zahlen an
ADAC: Hersteller sollen endlich glaubwürdige Zahlen vorlegen
Mit Unverständnis hat der ADAC auf die gemeinsame Erklärung von VDA, VDIK und BMU reagiert. „Offensichtlich,“ so ADAC-Präsident Peter Meyer, „möchte der VDA die Autofahrer an der Nase herumführen und auf Zeit spielen.“ Anders ist es nach Ansicht des Clubs nicht zu erklären, dass der VDA jetzt seine eigenen Zahlen anzweifelt, indem er einräumt, erst Ende März verbindliche Aussagen machen zu können. Der ADAC hatte längst nachgewiesen, dass die aus politischen Gründen genannte Zahl von lediglich 375 000 E10-untauglichen Fahrzeugen nicht zu halten ist.
Die vom VDA vorgelegte Zahl ist auch schon deshalb unglaubwürdig, weil sie über den Anteil von rund 10 Millionen ausländischer Pkw mit Ottomotor sowie vier Millionen Motorräder gar nichts aussagt. Der ADAC geht vielmehr von mindestens 1,5 Millionen betroffenen Kraftfahrern aus, für die der Einsatz von E 10 mit massiven Kostensteigerungen verbunden ist. Der ADAC fordert deshalb, weiterhin Super- und Normalbenzin mit maximal 5 Prozent Ethanol (E5) flächendeckend und zu einem angemessenen Preis anzubieten.
Der Automobilclub begrüßt in diesem Zusammenhang die Forderung von Bundesumweltminister Siegmar Gabriel, der nochmals bestätigt hat, dass über das Biospritziel E10 neu nachgedacht werden müsse, wenn sich herausstellen sollte, dass wesentlich mehr Fahrzeuge Probleme mit Bioethanol haben, als vom VDA angegeben.