Der Gründer des „easy“-Imperius und somit zugleich Gründer der No-Frills-Airline Easyjet, Stelios Haji-Iannou will offenbar eine neue Fluglinie ins Leben rufen
London – Laut Medienberichten will Easyjet-Gründer, Stelios Haji-Iannou, meist einfach nur „Stelios“ genannt, offenbar trotz aktuell sehr hartem Konkurenzkampf im Billigflugsegment eine neue Low-Budget-Airline gründen. „Fastjet“ soll, wie auf der bereits freigeschalteten Internetseite www.fastjet.com bereits erkennbar ist, schon bald den Dienst aufnehmen: «Fastjet.com by Stelios. Coming soon!»
Stelios hatte vor etwa 16 Jahren Easyjet gegründet. Es folgten eine ganze Reihe anderer Unternehmen wie Easyphone, Easycruise-Kreuzfahrten, Easybus, Easy-Holidays, Easy-Office-Immobilien, Easygym-Fitnesscenter und andere, die sich alle mit dem einprägsamen orangefarbenen Logo präsentierten und unterschiedlich erfolgreich waren. Easyjet ist die in Europa wohl bekannteste Marke. Die Fluglinie gehört der Gründerfamilie mittlerweile jedoch nur noch zu etwa einem Drittel, wegen der Wachstumsstrategie entstanden immer wieder Zwistigkeiten zwischen Stelios und dem Airline-Management.
Es bleibt abzuwarten, was genau „Fastjet“ werden soll. Im Luftverkehr herrscht zur Zeit ein buntes Tohuwabohu. In immer kürzeren Abständen werden Flugstrecken eröffnet, wieder geschlossen, Zahl der Flüge reduziert, kaufen sich Fluglinien gegenseitig auf oder schließen sich in Allianzen zusammen. Auch die Geschäftsmodelle werden immer öfter angeglichen, sodaß zum Beispiel für Getränke an Bord oder Gepäcktransport bei etablierten Fluglinien der Kunde bezahlen muss. Billigflieger haben begonnen nicht nur abseits liegende Flugfelder sondern auch große Metropolen-Airports anzufliegen und Geschäftsreisenden spezielle Business-Dienste anzubieten. Viele Fachleute gehen daher von einer beginnenden Konsolidierungs- und Schrumpfungsphase im Luftverkehrsmarkt aus.
Foto: Emil Montenegro / „Easychange“-Wechselstube am Hauptbahnhof in Rom; nicht alles ist „easy“ wo „easy“ draufsteht