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„Düsseldorf ist ein klein Paris (aber verflucht klein)“

30 Sep 2009 [09:01h]    

„Düsseldorf ist ein klein Paris (aber verflucht klein)“

„Düsseldorf ist ein klein Paris (aber verflucht klein)“





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Dieses Zitat stammt aus einem Brief, den der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy am ersten August 1834 geschrieben hat. Von 1933 bis 1935 wohnte er in Düsseldorf und war Musikdirektor der Stadt. In seinen Briefen berichtete er über das, was ihn in der Stadt bewegte: Das Stadtleben, die Menschen, die Musik, seine Arbeit als Musikdirektor und seine Wünsche und Sehnsüchte.

Düsseldorf – Dieses Jahr wäre Mendelssohn 200 Jahre alt geworden. Um das zu Feiern, haben sich verschiedene Institutionen zusammengeschlossen. Sie wollen daran erinnern, welche Bedeutung der Komponist für die Stadt hatte.

Den Auftakt gibt die Ausstellung „Übrigens gefall ich mit prächtig hier“ – Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf. Sie startet am Ersten Oktober und dauert bis zum Zehnten Dezember 2010. Gezeigt wird diese im Heinrich-Heine-Institut. Originale Manuskripte, Bilder und Nachlassgegenstände veranschaulichen die Atmosphäre dieser Jahre in Düsseldorf.

Während der Dauer der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Programm mit musikalischen Veranstaltungen. Von Kinder- bis Kirchenkonzert ist für alle etwas dabei.

 

Mendelssohns wirken in der Stadt Düsseldorf ist bisher kaum ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Durch die Ausstellung soll sich das ändern. Neben der Ausstellung gibt es auch ein Begleitbuch. Es wird im Wesentlichen das Leben des Komponisten skizziert und insbesondere auf die Zeit in Düsseldorf eingegangen. Amüsante Zitate aus seinen Briefen werden hervorgehoben. Wenn er sich zum Beispiel darüber beschwert, dass sie das was sie „unter dem Namen einer Zeitung herausgeben“ ein gräuliches Ding ist und nur dazu gut sei „Butter und Käse hineinzuthun“. Derlei Zitate entlocken dem Leser nicht selten ein kleines Schmunzeln.

 

Aber er konnte viel mehr als erheiternd schreiben. Mendelssohn war für das gesamte Musikleben der Stadt verantwortlich. Für Orchester und Chöre, die Kirchenmusik in den beiden Stadtkirchen St. Lambertus, St. Maximilian und für die Oper im neu gegründeten Düsseldorfer Reformtheater.

 

Auch wen das Privatleben interessiert, wird hier nicht enttäuscht. Mendelssohn ist viel gereist und hat in vielen Städten gewohnt. So London, Rom und Paris. Dementsprechend hoch waren auch seine Ansprüche an die Stadt, die, wie man seinen Briefen entnehmen kann, in Düsseldorf nicht immer erfüllt wurden. Deutlich drückte er sich über die Frauen der Stadt aus wenn er schrieb, dass den jungen Mädchen hier „alles Gräßliche einer kleinen Deutschen Stadt“ anklebt und „plumpe Hände und Häßlichkeit“.

In einem seiner Briefe beschwerte er sich auch einmal, dass es in Düsseldorf keinen Schneider gebe, dessen Nähte länger als eine Woche halten. Das nahm er zum Anlass sich seine Anzüge aus London anliefern zu lassen.

 

In den letzten Zweihundert Jahren hat sich in Düsseldorf einiges geändert. Mittlerweile gibt es in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt abwechslungsreiche kulturelle Programme. Auch wenn Düsseldorf noch lange nicht mit Städten wir Paris oder London mithalten kann, so hätte Felix Mendelssohn Bartholdy heutzutage sicherlich seine wahre in Freude in Düsseldorf gehabt.

 

Von Stefan Czimmek






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