Die BMW Group und Vattenfall Europe starten in Berlin einen Alltagsversuch mit 50 MINI E und öffentlich zugänglichen Stromladesäulen. Gestern präsentierten in Berlin Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Europe AG, Tuomo Hatakka, und der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Dr. Norbert Reithofer, das Projekt „MINI E Berlin – powered by Vattenfall“.
Schon im Frühjahr 2009 beginnt die Umsetzung des gemeinsamen Projekts zur Einführung des emissionsfreien Autofahrens und des dafür erforderlichen Infrastrukturaufbaus in der Hauptstadt. Damit handelt es sich um das erste realisierte Projekt dieser Art in Berlin. Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt.
Im Rahmen des Projekts werden 50 MINI E eingesetzt. Diese Fahrzeuge sind Teil einer Flotte von über 500 Fahrzeugen, die sowohl in den USA als auch in Berlin zum Einsatz kommen. In diesen Feldversuchen wird die BMW Group weitere Erkenntnisse im Bereich der Elektromobilität sammeln. Dabei stehen Praxistauglichkeit und Nutzerakzeptanz im Mittelpunkt, um Rückschlüsse auf eine zukünftige Serienproduktion von Elektrofahrzeugen zu ziehen. Ein interdisziplinäres Forscherteam wird das Projekt begleiten und die Daten auswerten. Der 150 kW/204 PS starke Antrieb beschleunigt den MINI E auf 152 km/h. Moderne Lithium Ionen Batterien speichern den Strom an Bord. Die Reichweite des MINI E liegt bei maximal 250 Kilometern und setzt damit neue Maßstäbe.
Der MINI E erzeugt lokal keinerlei CO2 Emissionen. Um auch die Vorkette für das Projekt CO2 neutral darzustellen, liefert Vattenfall Europe zertifizierten „grünen“ Strom. Geladen werden kann entweder an öffentlich zugänglichen Ladesäulen oder privat bei den MINI E Nutzern. Die Ladesäulen sind so ausgestattet, dass auch Fahrzeuge anderer Hersteller daran Strom laden und Kunden anderer Energieversorgungsunternehmen die öffentliche Ladeinfrastruktur nutzen können.
„Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Dabei ist schon frühzeitig darauf zu achten, dass die Elektrofahrzeuge erneuerbare Energien nutzen. Nur dann haben wir auch in der Gesamtkette tatsächlich Null-Emissions-Fahrzeuge. Das Projekt von Vattenfall und der BMW Group setzt in Sachen Umweltschutz und Breitenwirksamkeit neue Maßstäbe. Aus diesem Grund hat dieses Vorhaben unsere volle Unterstützung“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bei der Vorstellung des Projekts in Berlin.
Dr. Norbert Reithofer, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, sagte in Berlin: „Der MINI E stößt im Betrieb kein einziges Gramm CO2 aus. Wir wollen nun wissen, wie normale Kunden ein Elektrofahrzeug im Alltag einsetzen. Die Voraussetzungen für Elektromobilität zu schaffen, ist auch eine politische Führungsaufgabe. Dies unterstützen wir mit Daten und Fakten aus diesem Projekt, denn wir wollen ein realistisches Bild davon, welche Potentiale diese Technologie hat. Das braucht auch die Politik, wenn sie die richtigen Rahmenbedingungen schaffen will. Und die Vorkette im Bereich der Stromerzeugung bildet in diesem Projekt ab, was der MINI E schon kann: CO2 Freiheit.“
„Wir freuen uns, mit dieser Kooperation den Startpunkt zur Entwicklung der Elektromobilität in der Metropole Berlin zu setzen. Unsere Ladesäulen werden allen Elektrofahrzeugen einfach zugänglich sein. Jeder, der ein Elektrofahrzeug nutzt, kann an diesen Ladesäulen jederzeit sein Fahrzeug aufladen“, sagte Tuomo Hatakka, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe AG. „Wir unterstützen damit ausdrücklich die bereits angekündigten Projekte anderer Unternehmen.“ Insgesamt müsse es das gemeinsame Ziel sein, flächendeckende Ladestrukturen zu entwickeln, so Hatakka weiter.
Das Projekt wird von der TU Chemnitz, der TU Berlin und der TU Ilmenau wissenschaftlich begleitet. Dabei soll das Nutzerverhalten von Elektroautofahrern erforscht werden. Ebenfalls im Mittelpunkt steht, wie das Laden von Elektrofahrzeugen die Schwankungen im Windenergieangebot ausgleichen kann. Vattenfall Europe wird ein System zum intelligenten Netzmanagement entwickeln. Mit „gesteuertem Laden“ sollen auch Schwankungen im Energieangebot genutzt werden, die mit der Einspeisung von Windenergie verbunden sind.
Bild: BMW