Ab gestern wird der Essener Hauptbahnhof mit einem Investitionsvolumen von etwa 57 Millionen Euro umfassend saniert. Bis zum Beginn des europäischen Kulturhauptstadtjahres im Jahr 2010 wollen der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen, die Essener Verkehrs AG und die Deutsche Bahn AG die Modernisierung des Essener Hauptbahnhofs als gemeinsames Projekt realisieren.
Innerhalb eines engen Terminplans wird die komplette Halle entkernt, um Fahrtreppen, Aufzüge, Lautsprecher, ein neues Wegeleitsystem und weitere technische Anlagen zu errichten. „Der Zugverkehr rollt während der Umbauarbeiten weiter“, sagt Dr. André Zeug, Vorstand der DB Station&Service AG. „Wir wollen die Auswirkungen auf die Reisenden und Besucher während der Bauzeit so gering wir möglich halten. Unsere Kunden werden sicher an der Baustelle vorbei zu den Zügen geleitet, unseren Service bieten wir in vollem Umfang auch während der Umbauphase“.
Das Bahnhofsprojekt umfasst den Um- und Ausbau der Verkehrsstation und des Empfangsgebäudes. Im komplett umgestalteten Empfangsgebäude wird ein neuer Dienstleistungsbereich mit modernem Branchen-Mix geschaffen.
„Der Bund unterstützt die Metropole Ruhr in ihrer Rolle als Kulturhauptstadt Europas. Im Jahr 2010 erwarten wir in der Region bis zu neun Millionen Gäste. Die Bahn wird einen großen Beitrag dazu leisten, die Besucherströme zu bewältigen. Doch vor allem die Bürgerinnen und Bürger der Metropole Ruhr können sich in Zukunft auf einen modernen Essener Hauptbahnhof freuen. Von den Kosten in Höhe von 57 Millionen Euro wird der Bund mit 35 Millionen einen Großteil übernehmen“, so Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. „Mit dieser Investition machen wir das umweltfreundliche Verkehrsmittel Eisenbahn noch attraktiver. Kundenfreundliche Personenbahnhöfe spielen hier eine überaus wichtige Rolle.“
Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt während der Bauzeit über die vorhandenen Personentunnel West und Ost. Auf der Südseite des Empfangsgebäudes entsteht ein neuer Pavillon als Entree in den Bahnhof, auf der Bahnhofsnordseite erfolgt die Umgestaltung des Vordachs und der Platzsituation.
“Es freut mich, dass es durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten nun gelungen ist, mit dem Um- und Ausbau des Essener Hauptbahnhofs zu einer modernen Verkehrsdrehscheibe zu beginnen. Damit haben wir hoffentlich pünktlich zum Beginn des Kulturhauptstadtjahres 2010 einen modernen Bahnhof, der als Visitenkarte für Essen und das Ruhrgebiet stehen kann“, sagte Oliver Wittke, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die ebenfalls erneuerten Bahnsteige sind künftig durch fünf neue Aufzüge barrierefrei erreichbar. Auch die Bahnsteigdächer werden umfassend modernisiert.
„Wir sind froh, dass es endlich losgeht. Lange genug hat Essen auf den neuen Bahnhof gewartet. Ohne die Kulturhauptstadt wäre wohl auch nichts daraus geworden. Und auch jetzt verhehle ich nicht, dass wir weitergehende Hoffnungen hatten. Vielleicht kann das eine oder andere gleichwohl noch verbessert werden, wie insbesondere von Kritikern aus den Reihen der Stadtplaner und Architekten gefordert. Unabhängig hiervon gilt unser Dank der Unterstützung durch Bund und Land, namentlich Verkehrsminister Oliver Wittke, aber auch dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Bahn AG, Dr. Werner Müller.
Die vorbereitenden Maßnahmen starteten bereits am 18. August 2008. Die Serviceeinrichtungen der Bahn, wie das Reisezentrum, der Service Point und die Kundentoiletten werden in Containern auf dem Bahnhofsvorplatz eingerichtet. Auch die Bahnhofsmission, der Bäcker, LeCroBac und Ditsch, sowie der Buchhandel bezogen Container auf dem Vorplatz.