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Deutsche Bahn will EWS und Transfesa kaufen

29 Jun 2007 [09:46h]    

Deutsche Bahn will EWS und Transfesa kaufen

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Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG plant das Unternehmen eine 100-prozentige Übernahme der English Welsh & Scottish Railway Holding Limited (EWS) sowie eine mehrheitliche Beteiligung an der spanischen Transportes Ferroviarios Especiales (Transfesa).

Vorbehaltlich der Vertragsunterzeichnung sowie der notwendigen behördlichen Zustimmungen wird die DB mit den Akquisitionen ihre Spitzenposition als international agierendes Verkehrsunternehmen vor allem im Schienengüterverkehr in Europa weiter ausbauen. Hiermit erweitert DB Logistics die zentralen Transportkorridore in Westeuropa und kann für die Kunden noch bessere Angebote aus einer Hand entwickeln.

„Der Transport- und Logistikmarkt boomt. Nur wer über ein eigenes Netzwerk mit einheitlicher Qualität verfügt, wird sich im Markt behaupten können. Der klimafreundliche Verkehrsträger Schiene ist und bleibt dabei unser Kerngeschäft“, sagte Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG. Mit Blick auf den stagnierenden, defizitären Schienengüterverkehr in vielen europäischen Ländern sagte Mehdorn, dass die faktische Liberalisierung Voraussetzung für Wachstum und Wirtschaftlichkeit sei. Das Beispiel Deutschland habe gezeigt, dass der offene Netzzugang mit über 330 Bahnunternehmen zu deutlich mehr Verkehr auf der Schiene geführt habe. Die DB AG werde sich auch in Zukunft für die europäische Liberalisierung stark machen.

Norbert Bensel, Vorstand DB Logistics, betonte die wachsenden Geschäftsperspektiven des Unternehmens, die mit der neuen Konstellation einhergehen: „Der Ausbau unseres europaweiten Netzwerks ist unsere Antwort auf die immer komplexer werdenden Bedürfnisse der Kunden. Mit EWS und Transfesa können wir wesentliche Lücken im Netz des Schienengüterverkehrs von DB Logistics schließen. Damit sind wir künftig noch besser aufgestellt, um den Kunden attraktive Angebote zu machen.“

Für DB Logistics ergeben sich aus der Übernahme der beiden Unternehmen Anknüpfungspunkte an die Transport- und Logistikmärkte in West- und Südwesteuropa und damit eine Stärkung des Süd-West-Korridors. Mit der Integration soll der Marktanteil der Schiene in Europa spürbar ausgebaut und die Qualität des Angebots erhöht werden. DB Logistics, EWS und Transfesa ergänzen sich vor allem in den Segmenten Rail Logistics, Automotive, Industrie- und Massengüter.

Zudem erhofft sich DB Logistics künftig eine bessere Ausgangsposition in Frankreich, wo EWS durch die Tochter Euro Cargo Rail bereits vertreten ist. Gleichzeitig ist es das erklärte Ziel der DB, weiterhin eng mit der SNCF zusammenzuarbeiten, wie es heute zum Beispiel bereits im Einzelwagenverkehr der Fall ist, um mit attraktiven Angeboten neue Verkehre für die Schiene zu gewinnen.

Die EWS ist als größte britische Güterbahn und als eines der größten Güterverkehrsunternehmen in Europa auf Wagenladungsverkehr in den Bereichen Energiewirtschaft, Industriegüter und Baumaterial spezialisiert. Vor allem aufgrund ihrer Aktivitäten in Großbritannien und der sich entwickelnden Marktposition in Frankreich ist die EWS eine sehr gute Ergänzung für DB Logistics. „Wir wollen auf der Plattform aufbauen, die wir in Großbritannien und Frankreich für Wachstum im Schienengüterverkehr geschaffen haben und mit der wir unseren Kunden ein flächendeckendes europäisches Schienengüterverkehrsnetz bieten“, erklärte der EWS-Vorstandsvorsitzende  Keith Heller. „Ein Erwerb der EWS durch die DB schafft die Voraussetzung für ein größeres Transportvolumen auf der Schiene.“ Mit etwa 5.000 Mitarbeitern hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 770 Millionen Euro erwirtschaftet.

Das spanische Unternehmen Transfesa ist ein international agierender Transport- und Logistikdienstleister, der sich auf Schienen- und Straßentransporte in den Segmenten Automotive, Schüttgut und General Cargo spezialisiert hat. „Diese Transaktion wird den Schienengüterverkehr auf der iberischen Halbinsel stärken, zur Liberalisierung in diesem Teil Europas beitragen und Transfesa die Möglichkeit geben, ihre internationale Strategie auszubauen, ihr Angebot auszuweiten und die Qualität ihrer Leistungen zu verbessern”, sagte Transfesa-Generaldirektor Luis del Campo. Für DB Logistics bietet das Unternehmen aufgrund seiner starken Präsenz im iberischen Wirtschaftsraum und zum anderen als Betreiber von Umspuranlagen einen idealen Zugang zum Süd-West-Korridor. Das Unternehmen hat zurzeit rund 1.100 Mitarbeiter und wies für das vergangene Jahr einen Umsatz von rund 290 Millionen Euro aus.






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