Die Deutsche Bahn bereitet sich auf den Streikfall vor, nachdem die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auch das erneut verbesserte Angebot der DB am Donnerstag vergangener Woche abgelehnt hatte.
Dazu sagte Margret Suckale, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG, heute vor Journalisten in Berlin: „Die GDL-Führung erstarrt in der Rolle des ständigen Neinsagers. Wir lassen uns mit Streiks nicht erpressen. Diese ständigen Drohungen verunsichern unsere Kunden und schaden unserem Unternehmen und dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland. Das kostet uns Arbeitsplätze.“
Die Deutsche Bahn bietet der GDL an, dass jeder Lokführer bis zu zehn Prozent mehr Geld verdienen kann. Auch ein Tarifvertrag für Lokführer ist möglich, wenn die GDL mit den anderen Gewerkschaften kooperiert, denn mehrere tausend Lokführer sind auch in den Gewerkschaften Transnet und GDBA vertreten. Die Kooperation aller Gewerkschaften war ein wesentlicher Bestandteil des Moderationsergebnisses. Dazu Suckale weiter: „Die GDL hat zwar die Vereinbarung unterschrieben, ist aber nicht bereit, eine Kooperation der Gewerkschaften auch für die Zukunft abzusichern. Außerdem ist sie von ihrer schriftlich fixierten Zusage abgerückt, nur für Lokführer zu verhandeln.“
Auf die Streikdrohungen ist die DB AG gut vorbereitet. „Wir haben die letzten Wochen gut genutzt und sind vorbereitet. Die Bahn fährt deshalb auch an Streiktagen. Kommt es zu einem längeren Streik, werden fast alle ICE und alle Auto- und Nachtzüge unterwegs sein. Im Regionalverkehr und den S-Bahnen wollen wir über die Hälfte des regulären Fahrplans anbieten“, so Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr. „Um unsere Kunden zu informieren, setzen wir über 800 zusätzliche Mitarbeiter ein.“
Auch der Schienengüterverkehr mobilisiert alle Kräfte, um streikbedingte Auswirkungen auf die Kunden so gering wie möglich zu halten. Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik: „Um den volkswirtschaftlichen Schaden gering zu halten, werden wir alles tun, damit kein versorgungsrelevanter Zug stehen bleibt.“ Für die Kunden stehen rund um die Uhr Ansprechpartner im KundenServiceZentrum zur Verfügung. Bensel weiter: „Wir werden unsere Kunden jederzeit auf dem Laufenden halten, damit sie etwaige Streikfolgen auf ihren Produktionsprozess möglichst frühzeitig abschätzen können.“ Kooperationen mit in- und ausländischen Partnern sollen helfen, möglichst viele Verkehre aufrecht zu erhalten.
Bitte beachten Sie nachfolgende Kundeninformationen!
Kundendienst der Deutschen Bahn im Fall eines Streiks
(Berlin, 1. Oktober 2007) Im Fall von Streiks hat die Information betroffener Kunden im Personen- und Güterverkehr für die Deutsche Bahn höchste Bedeutung.
Aktuelle Reiseinformationen
Für die Kunden im Personenverkehr gibt es aktuelle Informationen im Internet auf www.bahn.de/aktuell. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen.
Für telefonische Informationen ist rund um die Uhr eine kostenlose Service-Hotline unter 08000 99 66 33 geschaltet; Kunden aus dem Ausland können sich telefonisch bei der Service-Hotline +49 1805 33 44 44 informieren (Gebühren je nach Herkunftsland und Provider).
Service für Kunden im Güterverkehr
Alle Kunden von Railion werden aktuell und regelmäßig über die Auswirkungen des Streiks per E-Mail, im direkten Kontakt über ihre bekannten Ansprechpartner im Vertrieb oder im KundenServiceZentrum sowie über das Internet unter www.railion.com informiert.
Erstattung und Umtausch von Fahrkarten
Fahrgäste, die an einem Streiktag aufgrund streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte bis Ende Oktober kostenlos umzutauschen oder erstatten zu lassen. DB Zeitkarten werden anteilig erstattet, sofern Geltungsbereich und Reisetage durch Streiks betroffen sind.
Bei Zugausfall oder verpassten Anschlusszügen aufgrund von Streik können die Reisenden den nächsten, gegebenenfalls auch höherwertigeren Zug nutzen. In diesen Fällen wird bei Angeboten wie den Sparpreisen, dem Dauer-Spezial oder bei Gruppenfahrten auch die Zugbindung aufgehoben.