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Deutsche Bahn eröffnet Wanderausstellung zur Rolle der Reichsbahn während des Holocausts

24 Jan 2008 [11:17h]    





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Die Deutsche Bahn AG hat heute in Berlin ihre Wanderausstellung mit dem Titel „Sonderzüge in den Tod – Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“ eröffnet.

Die Ausstellung wurde in den letzten zwölf Monaten von den Historikern der DB in Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin und dem Berliner Centrum Judaicum erstellt. Serge und Beate Klarsfeld, Fils et FillesdesDéportés Juifs de France, haben für die Ausstellung Bilder und Biografien der aus Frankreich deportierten jüdischen Kinder recherchiert und zusammengestellt.

Eine Medienstation mit Zeitzeugeninterviews und 40 Ausstellungstafeln erinnern an das Leid der Menschen, die dem nationalsozialistischen Rassenwahn nicht entkommen konnten und unter grausamen Bedingungen zu den Vernichtungsstätten des NS-Regimes deportiert wurden. Dokumente, Grafiken und Fotos belegen und erläutern die Rolle der Reichsbahn bei der Planung und Durchführung der Transporte in den Tod.

Bei der Eröffnung bekräftigte Margret Suckale, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn, das Anliegen: „Die Reichsbahn hat ohne Zweifel eine tragende Rolle beim nationalsozialistischen Völkermord innegehabt. Sie war in den NS-Staat integriert und hat seine verbrecherischen Aufträge erfüllt. Die Deutsche Bahn setzt mit dieser Ausstellung ihr Engagement für eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Reichsbahn im Nationalsozialismus fort.“

Neben Suckale sprachen vor den 300 geladenen Gästen Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats deutscher Sinti und Roma, Beate Klarsfeld, Les Fils et Filles des Déportés Juifs de France, und Dr. Hermann Simon, Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum.

Wolfgang Tiefensee: „Der verantwortungsvolle Umgang mit unserer Geschichte ist Voraussetzung für Demokratie und Toleranz. Mir war es ein besonderes Anliegen, dass diese Ausstellung zu Stande kommt und so ein Zeugnis der verhängnisvollen Geschichte der Deutschen Reichsbahn entstehen konnte. Sie ist Teil einer Reihe von Projekten, für die ich mich in meiner Eigenschaft als Bundesverkehrsminister zur Aufarbeitung unserer NS-Vergangenheit einsetze.“

Charlotte Knobloch: „Ausstellungen wie diese machen die Dimension des Verbrechens erst begreiflich, geben einzelnen Menschen ihr Gesicht zurück und entreißen sie der anonymen Opferzahl, um deretwillen man sich schwer erinnert.“

Romani Rose: „Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die Ausstellung mit dazu beiträgt, vor allem jungen Menschen eine Ahnung von dem zu vermitteln, was das Wort ‚Holocaust’ tatsächlich bedeutet“.

Beate Klarsfeld: „Ich hoffe, dass auch auf deutschen Bahnhöfen viele Reisende die Kinder entdecken werden, deren Leben auf unmenschliche Weise ein Ende gesetzt wurde und auch, dass diese Reisenden heute die Menschlichkeit über alles stellen, damit so etwas nie wieder geschieht.“

Die Ausstellung ist bis zum 11. Februar im Bahnhof Potsdamer Platz zu sehen und wird in diesem Jahr in bis zu zehn Städten zu sehen sein.  Nächste Stationen sind Halle (Saale), Schwerin und Münster.

Die Ausstellung ist ein Bestandteil des dauerhaften Engagements der DB AG, um an die Geschichte der deutschen Bahnen zu erinnern. Im DB Museum in Nürnberg wird seit vielen Jahren eine Dauerausstellung gezeigt, die sich mit der Rolle der Deutschen Reichsbahn in der NS-Zeit auseinandersetzt. 200.000 Menschen besuchen pro Jahr diese Ausstellung. Ihr Besuch gehört auch zum festen Bestandteil einer Ausbildung im DB-Konzern.

Neben dieser Dauerausstellung unterhält die DB das Mahnmal Gleis 17, am Bahnhof Grunewald als zentrale Gedenkstätte. Es wurde in Berlin 1998 eingeweiht.

Mehr Informationen zur Geschichte der Eisenbahn in Deutschland sind im Internet unter www.db.de/geschichte zu finden.






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