Die Deutsche Bahn AG stellt ihren Bereich Compliance neu auf und stattet ihn mit deutlich mehr Personal aus. Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn und Chief Compliance Officer (CCO) Wolfgang Schaupensteiner haben gestern die neue Struktur der Compliance-Organisation vorgestellt.
„Die Deutsche Bahn AG ist längst ein weltweites Unternehmen. Mir war es wichtig, dass wir jetzt eine Organisation schaffen, die über Landesgrenzen hinweg arbeitet“, sagte Hartmut Mehdorn. Wolfgang Schaupensteiner führt künftig ein 28-köpfiges Team (vormals 10 Personen), das sich jedoch nicht nur mit der Verfolgung von Korruptionshinweisen beschäftigt. „Compliance ist heute ein wichtiger Teil des Risikomanagements eines Unternehmens. Aus diesem Grund setzen wir stark auf Schulung der Mitarbeiter und damit auf Prävention“, so Schaupensteiner.
Mit der Inbetriebnahme eines weltweiten elektronischen Hinweisgebersystems weitet die DB ihr Angebot an Präventionsmaßnahmen aus. Das System stellt einen entscheidenden Schritt zur Internationalisierung der Compliance-Arbeit dar. „Damit haben alle Niederlassungen und Tochtergesellschaften des Konzerns sowie unsere Geschäftspartner weltweit Zugriff auf diese Kommunikationsplattform“, so Schaupensteiner. Das internetbasierte Hinweisgebersystem ist nicht bahnintern, sondern wird auf einem externen Server betrieben. Unberechtigte Zugriffe sind damit ebenso ausgeschlossen wie die Identifizierung des Hinweisgebers.
Um die Einhaltung der nationalen und internationalen Gesetze sowie der internen Regeln konzernweit sicherzustellen, bekommen alle Geschäftsfelder zusätzliche Compliance-Beauftragte. 25 Mitarbeiter werden insgesamt dezentral über alle Bereiche des Konzerns verteilt und an den CCO berichten.
„Das im Jahr 2000 bei der DB eingeführte Ombudsmann-Verfahren, das für viele Unternehmen Maßstab in der Korruptionsbekämpfung in Deutschland geworden ist, bleibt weiterhin bestehen“, so Schaupensteiner. „Wir stehen für Null Toleranz bei Korruption – völlig unabhängig von Funktion, Status oder Position des Betroffenen im Unternehmen“, ergänzte Hartmut Mehdorn.
Neben der Neuorganisation des Compliance-Bereichs wurde auch der Compliance-Bericht 2006/2007 vorgestellt. Der Bericht weist aus, dass in den beiden Jahren rund 100 Hinweisen auf Korruption nachgegangen wurde und 24 staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren veranlasst wurden. Vom Jahr 2000 bis 2007 wurden damit insgesamt 322 Hinweise abschließend bearbeitet. Davon wurden in 148 Fällen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufgenommen.
Wolfgang Schaupensteiner arbeitet seit rund einem Jahr für den Konzern. Der 59-jährige Jurist, der viele Jahre als Korruptionsbeauftragter der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main tätig war, gilt als einer der erfolgreichsten Strafverfolger im Land. Schaupensteiner berichtet als CCO direkt an den Vorstandsvorsitzenden.
Den aktuellen Compliance-Bericht 2006/2007 zum Download, weitere Informationen zum Thema sowie Zugang zum elektronischen Hinweisgebersystem erhalten Sie unter www.db.de/compliance.
Hinweis für TV- und Hörfunkredaktionen: Fernsehredaktionen können am Montag, ab 15 Uhr, O-Töne abrufen. Bitte nehmen Sie Kontakt auf unter der Telefonnummer: 030 – 34 74 74 336 (Petra Markstein). Hörfunk-O-Töne von CCO Wolfgang Schaupensteiner stehen unter www.db.de/presse zum Download bereit.