Stark frequentierte Hauptmagistralen werden in den nächsten Jahren modernisiert / Investitionen in Höhe von 18 Millionen Euro in die Strecken Stuttgart–Ulm und Freiburg–Basel / Kundeninformation hat Priorität
Die Deutsche Bahn AG arbeitet weiter mit Hochdruck an der Modernisierung ihrer Infrastruktur. So werden in den kommenden Jahren wichtige Teile des Bahnnetzes in Baden-Württemberg ertüchtigt. „Um die Leistungsfähigkeit von Hauptstrecken und Knoten zu erhalten und weiter zu erhöhen, werden wir in den nächsten Jahren gezielt Baumaßnahmen auf zentralen Strecken und in wichtigen Bahnknoten durchführen“, sagte heute der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, Werner W. Klingberg. „Dabei hat die Kundeninformation Priorität“.
Die Baumaßnahmen haben Auswirkungen auf den Bahnbetrieb im Nah- und Fernverkehr. Die DB Netz AG hat deshalb entsprechende Baufahrpläne entwickelt, auf deren Grundlage die Eisenbahnverkehrsunternehmen die Reisenden informieren können. Zum Teil sind die Fahrpläne bereits in die Fahrplan-Auskunftssysteme in den Reisezentren, im Internet und an den Fahrkartenautomaten eingestellt. Hinzu kommen weitere Informationsangebote wie über das DB-Baumaskottchen „Max Maulwurf“ mit Flyern, Anzeigen und Aushängen in den Bahnhöfen.
Mit dem bundesweiten Zukunftsprogramm ProNetz soll die Infrastruktur für den stark wachsenden Verkehr auf der Schiene fit gemacht werden. Allein die Verkehrsleistung des Schienengüterverkehrs war im Jahr 2006 um über zehn Prozent gewachsen. Prognosen deuten darauf hin, dass die Entwicklung anhält. Kernelemente des Programms sind die enge Verzahnung von Instandhaltung und Investitionen im bestehenden Streckennetz. Hierbei wird die vorbeugende Instandhaltung, wie das Schleifen von Schienen oder die Durcharbeitung des Schotters, weiter intensiviert. Hinzu kommen Investitionsmittel in Höhe von weit über drei Milliarden Euro. Der Einsatz der Mittel wird auf 28 Korridore konzentriert und damit stärker als bisher an Markterfordernisse angepasst.
In Baden-Württemberg werden ab Mitte April die bereits in den vergangenen Jahren begonnenen Bauarbeiten auf den Hauptstrecken Stuttgart–Ulm und Offenburg–Basel mit einem Kostenvolumen von insgesamt rund 18 Millionen Euro fortgesetzt. Auf mehreren Abschnitten werden Gleise und Weichen komplett erneuert, darunter auf der Strecke Stuttgart–Ulm in den Abschnitten Ulm–Beimerstetten, Eislingen (Fils)–Süßen und Uhingen–Ebersbach (Fils). Zwischen Freiburg und Basel erhalten die Bereiche zwischen Mülheim (Baden) und Schliengen sowie Haltingen und Efringen-Kirchen neue Schienen.
Daneben plant die Bahn in Baden-Württemberg – neben umfangreichen kleineren Baumaßnahmen – rund 30 weitere größere Baustellen, die Streckenunterbrechungen von mehr als fünf Tagen nach sich ziehen. Dabei erhalten auch zahlreiche Strecken außerhalb der Korridore neue Gleise, etwa im Mai auf der Strecke Tübingen–Horb sowie zwischen Lorch und Schwäbisch Gmünd, während der Sommerferien die Nagoldtalbahn zwischen Pforzheim und Bad Liebenzell und der Abschnitt Lauchheim–Nördlingen auf der Strecke Goldshöfe–Donauwörth sowie im Herbst die Strecke Öhringen–Weinsberg. Insgesamt stehen in diesem Jahr Baustellen mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro auf dem Programm.