Die Daimler AG hat entschieden, die Anzahl der Krippenplätze in Deutschland von den ursprünglich geplanten 350 auf 569 Plätze zu erhöhen.
„Bereits fünf Kinderkrippen stehen unseren Mitarbeitern und ihrem Nachwuchs in Deutschland nun zur Verfügung. Weitere neun sind an all unseren großen deutschen Standorten in der Planung“, sagt Personalvorstand und Arbeitsdirektor Günther Fleig bei der Eröffnung der Kinderkrippe „sternchen“ in Berlin-Marienfelde.
Ziel der unternehmensweiten Betreuungsoffensive ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestmögliche Unterstützung anzubieten, um Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat haben dazu kürzlich eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur Kleinkindbetreuung unterzeichnet. Das Angebot soll den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern sowie den Anteil von Frauen in der Belegschaft und in Führungspositionen weiter steigern. Dies ist ein wesentlicher Beitrag im Rahmen des Diversity-Managements der Daimler AG zur Förderung einer vielfältigen Belegschaft. „Wir können und wollen es uns nicht leisten, auf weibliche Talente und Know-how-Träger zu verzichten, nur weil sie keine qualifizierte Betreuung für ihren Nachwuchs finden. Kinder-krippen sind damit kein Kinderkram, sondern Chefsache“, sagt Fleig.
Hildegard Müller, Staatsministerin im Bundeskanzleramt, betont: „Die Daimler AG hat die politische Neuausrichtung in der Familienpolitik aufgegriffen. Die Schaffung von Krippenplätzen für unter Dreijährige ist ein wichtiger Eckpunkt für familienfreundliche Arbeitsstrukturen. Die sind notwendig, um gute Fachkräfte an sich zu binden und global wettbewerbsfähig zu sein.“
Die Kinderkrippe in Berlin-Marienfelde ist nach Stuttgart-Untertürkheim, Bremen, Sindelfingen und Wörth die fünfte Krippe für Kleinkinder, die im Rahmen der Betreuungsoffensive des Unternehmens in Betrieb genommen wird. „Wir wollen unseren Mitarbeiterkindern einen Ort bieten, an dem sie in der Nähe ihrer Eltern bestens betreut werden“, sagt Thomas Uhr, Werkleiter in Berlin-Marienfelde. Insgesamt entstehen 32 Plätze für Kinder im Alter von acht Wochen bis zu drei Jahren. „Natürlich ist uns klar, dass dieses Betreuungsangebot nur ein Anfang ist. Daher ist unser erklärtes Ziel, die Erweiterung um bis zu 20 Plätze zu ermöglichen und zusätzlich das Betreuungsangebot auf Kinder im Alter von 3,5 bis 6 Jahren zu erweitern“, sagt Uhr.
Die Betreuung in allen „sternchen“-Krippen erfolgt nach einem speziell für Daimler entwickelten pädagogischen Konzept. Schwerpunkte sind die Förderung von Sprachen und Interesse an Naturwissenschaft, Technik, Musik, Kunst und Bewegung sowie der Umgang mit anderen Kulturen. Ein eigens entwickeltes Ernährungskonzept soll Grundstein für ein gesundes Ernährungsverhalten der Kinder sein. „Das Bildungs- und Betreuungskonzept entspricht internationalen Standards und hebt sich dadurch deutlich von den bisher implementierten nationalen Lösungen ab“, sagt Dr. Ilse Wehrmann, Sachverständige für Frühpädagogik und pädagogische Beratung der Daimler AG.
Von den Erfahrungen, die Daimler beim Aufbau seiner Kinderkrippen gemacht hat, können bald auch andere Unternehmen profitieren. Daimler plant zusammen mit der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die Herausgabe eines Handbuchs und Praxisleitfadens zum Aufbau betrieblicher Kinderkrippen. Das Buch beschreibt die dazu erforderlichen Schritte und Maßnahmen und bietet zudem Checklisten und Arbeitsblätter für die praktische Umsetzung.