Slideshow Image 1 Slideshow Image 2 Slideshow Image 3 Slideshow Image 4 Slideshow Image 5 Slideshow Image 6

Computertomograph gibt geheimnisvolles Inneres von Nofretete preis

25 Jul 2007 [08:26h]    





  • Palma.guide

Die Büste der Nofretete erscheint nahezu makellos und zieht alleine deshalb seit Jahrzehnten Museumsbesucher in ihren Bann. Doch das Antlitz aus Gips zeigt nur ein Gesicht der ehemaligen ägyptischen Königin – ein Kalksteinkern im Inneren der Skulptur offenbart ein zweites.

Auf diesem Abbild wirkt die Schöne vom Nil weniger charakteristisch als auf dem berühmten Gipsmantel. So finden sich auf dem Kern etwa deutliche Falten um die Mundpartie. An anderen Stellen scheint der königliche Bildhauer Thutmosis dagegen einzelne Falten wegretuschiert zu haben. Ein Scan mit einem Computertomographen von Siemens Medical Solutions ermöglichte diese Einblicke.

Die Untersuchung war Teil der Recherchen einer Dokumentation des Fernsehsenders National Geographic. Mithilfe der Computertomographie konnten Prof. Dietrich Wildung, Direktor des Ägyptischen Museums in Berlin, Dr. med. Alexander Huppertz, Leiter des Imaging Science Institute (ISI) in Berlin, und das National Geographic-Team die Nofretete durchleuchten, ohne ihr Schaden zuzufügen. Und kamen dabei möglicherweise hinter ein Geheimnis: Sie vermuten, dass der Kalksteinkern im Inneren der Büste dem realistischen Abbild der Königin nahe kommt. Er zeigt eine Frau, die auf den ersten Blick älter wirkt: Die Schultern sind gedrungen und asymmetrisch, die Form der Nase ist weniger harmonisch und um den Mund zeichnen sich deutlich einige Falten ab. An anderen Stellen fehlen jedoch wiederum Falten, die auf dem Mantel deutlich zu sehen sind. Hat der Bildhauer hier retuschiert? Der Kalksteinkern wurde anschließend mit Gips umkleidet und modelliert – so entstand die Nofretete, wie sie heute als Kunstschatz bekannt ist. Prof. Dietrich Wildung geht davon aus, dass der Gipsmantel so bearbeitet wurde, dass er individuellere Züge trägt als der Kalksteinkern: „Das Porträt, das der Kalksteinkern abbildet, ist nicht sehr charakteristisch. Die Büste selbst wirkt individueller, hat faszinierende Gesichtszüge“, sagt Prof. Dietrich Wildung.

Die Büste wurde bereits vor 15 Jahren mittels CT untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass in ihrem Inneren eine zweite Skulptur verborgen ist. Da die Computertomographie in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat, wollte National Geographic dieses Experiment für eine Dokumentation über Nofretete wiederholen. „Mich hat schon immer interessiert, welches Geheimnis Nofretete in sich birgt. Aber es ist sehr schwierig und auch riskant, altägyptische Kunstobjekte zu untersuchen und sie dabei nicht zu zerstören“, sagt Prof. Dietrich Wildung. Die Büste wurde 1912 im ägyptischen Wüstenort Tell el-Amarna vom Deutschen Ägyptologen Ludwig Borchardt aufgespürt. Der damalige Inspektor des ägyptischen Antikendienstes, Gustave Lefèbvre, hat den Fund der Deutschen Ausgrabungsdelegation zugesprochen. Heute ist sie im Alten Museum in Berlin-Mitte zu sehen.

Die Untersuchung wurde an einem Computertomograph Somatom Sensation 64 von Siemens Medical Solutions durchgeführt, der eine Bildauflösung von 0,3 Millimetern erreicht. Dadurch wurde es möglich, die Strukturen des Kalksteinkerns bei dieser Untersuchung deutlicher und weitaus detaillierter darzustellen, als es bei der Untersuchung 1992 möglich war. „Natürlich dient unsere Technologie in erster Linie dazu, Menschen auf der ganzen Welt zu helfen. Wir freuen uns jedoch, wenn wir dazu beitragen können, Geheimnisse in der Archäologie zu lüften. Vor zwei Jahren haben wir bereits die Mumie von Tutench-Amun gescannt und haben mit der Nofretete jetzt einen weiteren bedeutenden Schatz der ägyptischen Geschichte untersucht “, sagt Dr. Bernd Montag, Leiter des Geschäftsgebiets Computertomographie bei Siemens Medical Solutions.

Die Sendung wird das ZDF in deutscher Sprache in der bekannten Reihe „Jäger verlorener Schätze“ am Sonntag, 29. Juli 2007, um 19.30 Uhr ausstrahlen.

Hintergrundinformation Imaging Science Institute Berlin
Das Imaging Science Institute Charité Berlin – Siemens (ISI) ist ein Forschungsinstitut für Schnittbilddiagnostik. Seit Oktober 2004 werden unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Bernd Hamm in Berlin-Mitte in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Siemens Medical Solutions neueste Technologien der diagnostischen Bildgebung wie Computer- oder Magnetresonanztomographie im klinischen Umfeld weiterentwickelt. Schwerpunkte sind die Diagnose des Herzens mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie sowie die Ganzkörper-MRT als Vorsorge-Untersuchung.

Siemens Medical Solutions (Med) ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte und Komplettlösungen sowie für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum von bildgebenden Systemen für Diagnose und Therapie, über die Molekularmedizin und die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen. Jüngste Akquisitionen auf dem Gebiet der Labordiagnostik (In-Vitro) – wie die Diagnostic Products Corporation – ebnen den Weg dazu, weltweit erstes integriertes Diagnostik-Unternehmen zu werden. Mithilfe all dieser Lösungen ermöglicht Med seinen Kunden, sichtbare Ergebnisse sowohl im klinischen, als auch im administrativen Bereich zu erzielen – so genannte „Proven Outcomes“. Innovationen aus dem Hause Siemens optimieren Arbeitsabläufe in Kliniken, Praxen sowie im Rahmen einer integrierten Gesundheitsversorgung und führen zu mehr Effizienz. Med beschäftigt weltweit mehr als 36 000 Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2006 (30. September) erzielte Med einen Umsatz von 8,23 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 9,33 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,06 Mrd. €. Weitere Informationen unter: http://www.siemens.com/medical.






  • Palma.guide