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BMW Motorrad Motorsport in Le Mans vom Pech verfolgt.

22 Apr 2008 [12:53h]    





  • Palma.guide

Unter schwierigen wechselnden Wetterbedingungen während des kompletten Wochenendes in Le Mans steuerte das Trio Richard Cooper, José Luis Nion und Brian Parriott nach einem harten Kampf auf eine wohlverdiente Top-16-Gesamtplatzierung zu, als ein regelrechtes Drama die Maschine mit der Startnummer 71 direkt vor der schwarz-weiß-karierten Flagge aus dem Rennen warf.

BMW Motorrad Motorsport versäumte um Haaresbreite den Sieg in der Open Klasse.
In der allerletzten Runde des 24-Stunden-Marathons wollte Cooper sein Motorrad möglichst sicher und schonend über die Ziellinie bringen, als die Maschine am Ende der Boxengeraden plötzlich Leistung verlor. Er schaffte es noch, bis La Chapelle zu fahren. Dort erklärten ihm die Strecken-Marshalls, dass er nur noch fünf Minuten Zeit habe, sein Bike über die Ziellinie zu bringen, um noch in der Wertung zu bleiben. Von einem anderen Fahrer erhielt er Schützenhilfe auf den letzten harten Metern zur Ziellinie. Eine Gruppe von Marshalls ließ ihn dann allerdings nicht mehr über die eigentliche Ziellinie, sondern leitete ihn in die Boxengasse und in den parc fermé. Es wurde erklärt, dass die Zeit abgelaufen war. Die Folge: Er und seine Teamkameraden werden nicht im Klassement geführt.

Das andere Team von BMW Motorrad Motorsport (17, Sébastien Le Grelle, Stéphane Mertens und Rico Penzkofer) hatte bereits nach etwa der Hälfte der Renndistanz Pech. Die drei waren auf dem Weg zu einer tollen Top-Ten-Platzierung, als ihr Bike plötzlich auf der Start-/Zielgeraden dramatisch Leistung verlor. Kurz vor der Dunlop-Brücke schob Mertens seine Maschine neben die Strecke. Gemeinsam mit einem herbei geeilten Mechaniker versuchte er, sein Renngerät wieder flott zu machen. Aus dem Motorgehäuse kamen allerdings ungewohnte Geräusche. Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb entschieden, mit dieser Maschine nicht weiterzufahren.

Vor den beiden Dramen hatte das Team allerdings seine Leistungsfähigkeit mehr als bewiesen; und wenn alles normal gelaufen wäre, dann würde jetzt vermutlich eine BMW in der Ergebnisliste unter den Top-Ten eingetragen sein.

Einmal mehr war es das Suzuki Endurance Racing Team, das die beiden ersten Plätze bei den 24 Stunden von in Le Mans abstaubte. Die Sieger des letzten Jahres, William Costes, Guillaume Dietrich und der Holländer Barry Veneman, waren auch die Sieger der 2008er Ausgabe – elf Runden vor ihren Teamkameraden Vincent Philippe, Matthieu Lagrive und Julien da Costa. Dritter wurde Yamaha Acropolis Motor Expert.

Richard Cooper, Bike Nr. 71
„Das ganze Wochenende hat das Bike prächtig funktioniert und auch beim Regen und in der Dunkelheit gab es keine Probleme. Das ganze Wochenende jagten wir einen Platz in den Top-Fünfzehn und – bis zur letzten Runde – lagen wir voll in unserem Fahrplan, um zumindest das Vorjahresergebnis zu wiederholen. Wir lagen zwischenzeitlich sogar auf dem 12. Platz, und das sehr komfortabel, so dass wir sehr zuversichtlich waren, das halten zu können. Nach dem Sturz von Brian fielen wir auf Platz 19 zurück und konnten uns auf 16 wieder vorkämpfen. Das Team leistete harte Arbeit, um uns schnell wieder ins Rennen zu bringen. Das gab uns auch die Chance, die verlorene Position wieder zurückzuerobern. Das Bike funktionierte jedenfalls bestens, und wir hatten ein gutes Setup gefunden – für trockene und nasse Strecke. Wir fuhren alle sehr konstante Rundenzeiten und schnupperten schon am Ziel. Das Ende war dann eine Katastrophe. Ich versuchte alles, die Maschine noch in der Zeit ins Ziel zu retten. Das Ziel war aber einfach zu weit weg. Ich bin komplett ausgebrannt, mein Körper schmerzt überall, ich fühl mich wie betäubt.“

Jose Luis Nion, Bike Nr. 71
„Ich bin enttäuscht und traurig. Das ganze Team hat die vergangenen Tage so hart gearbeitet. All die Anstrengungen sind verpufft. Das ist schwer zu ertragen. Die Maschine hat super funktionert und alles lief problemlos (abgesehen von Brians kleinem Sturz) – bis zur letzten Runde. Gestern hatten wir einfach kein Glück, aber so ist Rennsport halt manchmal. Wir müssen das jetzt beiseite schieben und vorwärts ans nächste Rennen denken.“

Brian Parriott, Bike Nr. 71
„Ich stürzte während eines Regengusses, als das Fahrzeugheck plötzlich ohne Vorwarnung ausbrach. Eigentlich war ich gar nicht schnell oder gab zu viel Gas – es passierte einfach. Wegen der nassen, glatten Strecke schlitterte ich weit und blieb erst im Kiesbett liegen. Ich lief zum Bike, hob es auf, startete es und fuhr zur Box zurück. Dort konnten die Mechaniker den Schaden reparieren. Meine Renn-Kombi war derart schmutzig, dass mich einige fragten, ob ich beim Schlamm-Catchen war. Wegen des Sturzes verloren wir nur ungefähr fünfzehn Minuten. Das Team arbeitete gut und superschnell. Dann starteten wir eine Aufholjagd und waren gut dabei – bis zum Drama in der letzten Runde.“

Stéphane Mertens, Bike Nr. 17
„Natürlich bin ich enttäuscht, weil wir alle daran geglaubt haben, unter die Top-Ten zu fahren. Wir haben gezeigt, wie leistungsfähig dieses Bike ist – bis zu unserem Ausfall. Ich saß auf der Maschine, als sie plötzlich Leistung verlor. Ich hatte keine Wahl, ich musste sie von der Strecke schieben. Ich versuchte, sie wieder zu starten, aber ich hörte Geräusche aus dem Motorgehäuse. Dann kam einer der Mechaniker und wir starteten den Motor erneut. Das Geräusch blieb aber. Wir entschieden, dass es besser (und sicherer) wäre, aufzugeben. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich richtig gut gefühlt und habe die Rückkehr in den Rennsport genossen, nachdem ich die letzte Saison verpasst hatte. Solche Dinge passieren im Rennsport manchmal, wir müssen das jetzt vergessen und aufs nächste Rennen blicken.“

Berti Hauser (Leiter BMW Motorrad Motorsport)
„Ist das ein ungeschriebenes Gesetz, dass unser zweites Rennen der Saison schlecht ausgeht? Schon letztes Jahr war unser zweites Race ein Stück weit ein Desaster, und dieses Jahr passiert genau das gleiche! Wie auch immer – ich glaube, wir haben an diesem Wochenende als Team die Leistungsfähigkeit des Bikes gezeigt. Unser Ziel war ein Platz unter den Topten, und wir waren während des Rennens sogar einmal auf Platz acht vorgerückt, trotz der ständig wechselnden Bedingungen. Hätten beide Bikes die Ziellinie gesehen und wäre alles einigermaßen so gelaufen wie letztes Jahr, hätten wir möglicherweise beide Fahrzeuge in die Topten gebracht, und das wäre ein tolles Resultat gewesen. Natürlich sind wir alle enttäuscht, wie das ausgegangen ist, vor allem mit Bike Nr. 71 zum Rennende. Aber wir wollen uns nicht beklagen. Regeln sind einfach Regeln. Rennsport ist halt manchmal grausam, und gestern hat es uns voll erwischt. Wir wollen uns wegen dieses Pechs in Le Mans nicht selbst bemitleiden, sondern nach vorne blicken zum nächsten Rennen und alles dafür tun, um dort zwei gute Plätze einzufahren.“






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