Die BMW Group arbeitet im Rahmen der Umsetzung ihrer neuen Strategie Number ONE mit Hochdruck an der Zukunftssicherung des Unternehmens. Ein zentraler Baustein ist dabei eine Trendumkehr bei der Entwicklung der Profitabilität.
Um seine Ziele zu erreichen, steuert das Unternehmen bis 2012 Verbesserungen auf der Kosten- und Leistungsseite im Umfang von sechs Mrd. Euro im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen an. Der Großteil der anvisierten Potenziale liegt dabei im Bereich der Material-, Produktions- und Entwicklungskosten.
Flexibilität eine traditionelle Stärke der BMW Group
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu den angestrebten Renditezielen ist die Reduzierung des Personalaufwands. Umfangreiche Effizienzsteigerungen insbesondere im Produktionsbereich erlauben eine Reduzierung der Personalkapazitäten. Hierfür nutzt die BMW Group ein ganzes Bündel von Maßnahmen.
„Flexibilität ist von jeher eine unserer Stärken“, sagte Ernst Baumann, Personalvorstand der BMW AG am Mittwoch in München. „Wir haben es immer geschafft, Personalbedarfsschwankungen zu überbrücken.“
Die Maßnahmen reichen dabei von der Anwendung verschiedenster Arbeitszeitmodelle über Zeitkonten und Altersteilzeit bis hin zum Einsatz von Zeitarbeitskräften.
So soll die Zahl der Zeitarbeitskräfte in Deutschland bis zum Ende dieses Jahres um etwa 5.000 reduziert werden. Etwa die Hälfte davon haben das Unternehmen bereits verlassen.
Ernst Baumann: „Diese Zeitarbeitskräfte haben einen Arbeitsvertrag nicht bei uns, sondern bei ihren Zeitarbeitsfirmen. Dort werden sie in aller Regel ihren Arbeitsplatz auch behalten, denn im Arbeitsmarkt besteht derzeit eine hohe Nachfrage nach Zeitarbeitskräften.“
Reduzierung der Stammbelegschaft auf freiwilliger Basis
Bei der Stammbelegschaft der BMW Group in Deutschland geht es um einen Abbau von 2.500 Mitarbeitern, das sind rund drei Prozent der etwa 80.000 im Inland beschäftigten Mitarbeiter. Ziel ist ein Abbau auf freiwilliger Basis. „Dabei halten wir uns an die Grundüberzeugungen, auf die wir uns in der BMW Group verständigt haben. Diese sehen unter anderem vor, dass Führung auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Fairness basiert“, so Baumann.
Die Größenordung von drei Prozent der Stammbelegschaft gilt für alle Standorte außer Leipzig. Dort sind nur marginale Korrekturen geplant.
An ausländischen Standorten, wo die BMW Group zurzeit insgesamt 28.000 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt, sollen insgesamt etwa 600 Mitarbeiter abgebaut werden. Hier liegt der Schwerpunkt auf den weltweit über 40 Vertriebsgesellschaften.
Weiterhin Bedarf nach spezialisierten Fach- und Führungskräften
Die BMW Group wird in den nächsten Jahren neue Mobilitätskonzepte realisieren und im Segment Finanzdienstleistungen ergänzende Geschäftsfelder erschließen. Dies macht eine Änderung der Wissensstruktur des Unternehmens notwendig. Um diese Änderung zu ermöglichen, werden zur Zeit zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat intensive Gespräche geführt.
Ziel ist eine Betriebsvereinbarung unter dem Oberbegriff „Skill Management“. Dabei sollen geeignete Mitarbeiter unter anderem durch verschiedenste Weiterbildungs- und Umqualifizierungsmaßahmen fit für neue Aufgaben gemacht werden. Das ist aber nicht in allen Fällen möglich. Deshalb steht dem genannten Personalabbau an anderer Stelle ein Aufbau von Mitarbeitern gegenüber. Die BMW Group wird also weiterhin hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte einstellen. In diesem Jahr werden das voraussichtlich etwa 500 sein.
Ernst Baumann: „Die Zukunft selbst erfolgreich zu gestalten, hat die BMW Group immer ausgezeichnet. Mit unserer Strategie Number ONE stellen wir sicher, dass dies so bleibt.“
Standort Deutschland soll herausragende Bedeutung behalten
Der Standort Deutschland soll auch in Zukunft seine herausragende Bedeutung für die BMW Group behalten. „Deshalb müssen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken. Hierfür sind Effizienzsteigerungen unerlässlich, die konsequent in einen höheren Output pro Mitarbeiter umgesetzt werden“, betonte Baumann.
Beschäftigungsschwerpunkt Inland, Absatzschwerpunkt Ausland
Die BMW Group zählt zu den wenigen Unternehmen, die den größten Teil ihrer Mitarbeiter in Deutschland beschäftigen und gleichzeitig den größten Teil ihrer Produkte im Ausland verkaufen. So lag der weltweite Absatz der BMW Group im letzten Jahr bei über 1,5 Millionen Automobilen. In Deutschland waren es 285.000 Einheiten. Das heißt, das Unternehmen verkauft über 80 Prozent seiner Automobile außerhalb des Heimatmarktes. Die Zahl der Stamm-Mitarbeiter liegt weltweit bei knapp 108.000, davon über 80.000 in Deutschland. Demnach beschäftigt die BMW Group drei Viertel ihrer Mitarbeiter in Deutschland.