ADAC prüft Qualität des Digitalradios
Angebote in einigen Bundesländern ungenügend
In keinem Bundesland sind die Verbreitung und das Programmangebot des Digitalradios (DAB) besser als in Berlin. Wie eine deutschlandweite ADAC-Untersuchung der DAB-Angebotsqualität ergab, führt die Bundeshauptstadt die Rangliste der 16 Bundesländer vor Bayern an. Neben dem eigenen Programmangebot profitiert Berlin von seiner vergleichsweise geringen Größe als Bundesland sowie dem Empfang weiterer Programme aus dem benachbarten Brandenburg. Klarer Sieger unter den Flächenländern ist dagegen Bayern, das in allen Bewertungskriterien mit guten Noten seine digitale Kompetenz beweist. Digitalradio bietet Autofahrern zahlreiche Vorteile wie stabilen Empfang, Knisterfreiheit, hohe Klangqualität oder innovative Datendienste.
Weitere Bundesländer, die ebenfalls mit „gut“ abgeschnitten haben, sind Hamburg, Sachsen-Anhalt, Bremen und das Saarland. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In beiden Ländern ist der DAB-Empfang im Wesentlichen auf die Gebiete um die Städte Schwerin und Kiel begrenzt, der Rest der Fläche bleibt weitgehend unversorgt.
Nach Ansicht des ADAC stellt gerade die mobile Nutzung des Digitalradios im Auto eine große Chance dar, Autofahrern eine verbesserte Technik und günstigere Datendienste anzubieten. Immer mehr Automobilhersteller bieten DAB-Autoradios ab Werk an, neue Datendienste stehen kurz vor der Einführung. Zudem wurden für Deutschland als Ergebnis der Wellenkonferenz im Jahr 2006 weitere Frequenzen für bis zu 50 digitale Programme reserviert. Gelöst scheint auch das Problem der auf ein Kilowatt beschränkten Sendeleistung, wodurch der Empfang – beispielsweise innerhalb von Gebäuden – nicht überall möglich ist. So darf Bayern als erstes Land ab sofort die digitale Sendeleistung von einem Kilowatt auf fünf bis zehn erhöhen. Weitere Länder sollen nach einer Testphase folgen, für 2009 wurden von den Medienanstalten neue Programmangebote und günstige Geräte angekündigt.
Bild: ADAC