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Berliner Airports: Arbeitsschutz auf der Baustelle

27 Sep 2010 [11:29h]    

Berliner Airports: Arbeitsschutz auf der Baustelle

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Brandenburgs Arbeitsminister Günter Baaske stellt den Jahresbericht Arbeitsschutz auf der BBI-Baustelle vor / Durch Information und Prävention Unfälle und Gefahrensituationen vermeiden

Berlin – Sicherheits- und Gesundheitsschutz wird auf der Baustelle für den neuen Hauptstadt-Airport BBI großgeschrieben. Auch deswegen wählte Brandenburgs Arbeitsminister Günter Baaske die Baustelle für den neuen Hauptstadt-Airport BBI, um den neuen Jahresbericht Arbeitsschutz vorzustellen. Dr. Manfred A. Körtgen, Geschäftsführer Betrieb/BBI der Berliner Flughäfen, erläuterte zudem, welche Maßnahmen ergriffen werden, um Unfälle soweit es geht zu vermeiden. Außerdem stellte Dr. Regina Töpfer, Koordinatorin für Sicherheits- und Gesundheitsschutz (SiGeKo) vor, welche Vorkehrungen für den Arbeitsschutz bei der Installation der Fluggastbrücken getroffen wurden.

Günter Baaske, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg: „‘Gute Arbeit für alle‘ – das ist das Leitmotiv der Brandenburger Arbeitspolitik. Nur qualifizierte, gesunde und in Sicherheit arbeitende Menschen sind motiviert, leistungsfähig und produktiv. Der Bau des Flughafens BBI in Schönefeld ist ein konkretes Beispiel für die intensivierte Zusammenarbeit der brandenburgischen Arbeitsschutzbehörde mit den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung. Mit der Einrichtung des gemeinsamen Präventionsstützpunktes am Bau und der Umsetzung einer gemeinsamen Beratungs- und Überwachungsstrategie wird die ´Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie‘ erfolgreich umgesetzt.“

Dr. Manfred A. Körtgen, Geschäftsführer Betrieb/BBI der Berliner Flughäfen: „Auf der BBI-Baustelle gilt: ‚Safety first‘. Die Sicherheit für die Beschäftigten ist uns ein sehr wichtiges Anliegen. Deswegen arbeiten wir eng mit allen Beteiligten zusammen und gehen mit Projekten wie dem Präventionsstützpunkt neue Wege. Hier erhalten Unternehmen und Beschäftigte Informationen zu allen Fragen rund um den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Beschäftigten können direkt vor Ort untersucht werden.“

Dr. Regina Töpfer, SiGe-Koordinatorin, verantwortlich u.a. für das BBI-Terminal, erläuterte beispielhaft die Tätigkeit eines Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinators nach der Baustellenverordnung: „Wir haben mit der Planung der Bauarbeiten der Fluggastbrücken sehr frühzeitig begonnen. Zum Beispiel wurden Einrichtungen für spätere Wartungsarbeiten anderthalb Jahre vor Baubeginn abgestimmt. Auch die Montagekonzepte haben wir rechtzeitig vor Baubeginn mit den ausführenden Firmen abgestimmt. Außerdem zeigt sich in der täglichen Praxis, dass der Präventionsstützpunkt bei Abstimmungen vor Ort sehr hilfreich ist. Ansonsten steht und fällt die Arbeitssicherheit mit der Einsicht, dem Willen, dem Durchsetzungsvermögen, der Beharrlichkeit und der Sozialkompetenz der Aufsichtsführenden vor Ort und der Umsetzung durch die Arbeiterinnen und Arbeiter.“

Unfallzahlen vergleichsweise niedrig

Hauptziel des Arbeitsschutzes auf der BBI-Baustelle ist es, durch Information und Prävention Unfälle und Gefahrensituationen zu vermeiden. Die Auswertung der aktuellsten Zahlen von Oktober 2007 bis August 2010 zeigt, dass es dank der Präventionsstrategie zu verhältnismäßig wenigen Unfällen gekommen ist.

Dazu Dr. Körtgen: „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Aber wir setzen alles daran, die Unfallzahlen soweit es geht zu minimieren.“

Im Berichtzeitraum wurden an Unfällen gemeldet:

–       119 Unfälle

–       davon sind 96 Unfälle meldepflichtig (im Sinne der Berufsgenossenschaften sind Unfälle ab drei Tage Arbeitsausfall meldepflichtig)

Diese Unfälle verteilen sich folgendermaßen:

–       2 tödliche Unfälle

–       37 schwere Unfälle

–       57 leichte Unfälle

–       23 nicht meldepflichtige Unfälle

Der Vergleich mit anderen Großbaustellen, bei denen alle Fachsparten des Bauwesens vertreten sind, zeigt, dass dieses Unfallgeschehen als unterdurchschnittlich betrachtet werden kann. Auf der BBI-Baustelle gab es bezogen auf 1000 Beschäftigte etwa 21 Unfälle. Der Durchschnitt bei der Berufsgenossenschaft liegt bei 66 Unfällen bezogen auf 1000 Beschäftigte. Unabhängig davon sind die zwei tödlichen Unfälle auf der BBI-Baustelle sehr bedauerlich. Jedoch liegen auch diese Zahlen im Vergleich zu anderen Großbaustellen unter dem Durchschnitt.

In den regelmäßigen Baubesprechungen wurden die Unfälle ausgewertet und Rückschlüsse auf eine zukünftige Vermeidung der Unfälle gezogen. Es wurden entsprechende Schwerpunktunterweisungen durchgeführt. Insbesondere wurden in Auswertung der beiden tödlichen Unfälle umfangreiche Aktivitäten organisiert, um erkannte Gefahren zu beseitigen und alle Arbeiter zu sensibilisieren.

Durch Vernetzung und Prävention zu mehr Sicherheit

Der Arbeitsschutz auf der BBI-Baustelle wird durch ein komplexes System sichergestellt. Allein 35 Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz beim BBI. Die ARGE Sigeko BBI DEGAS-PST ist mit der übergeordneten Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo) auf der Baustelle BBI beauftragt. Andererseits gibt es für alle einzelnen Bauprojekte wie beispielsweise BBI-Terminal, Betriebsspezifische Gebäude und Start- und Ladenbahnen eigene objektspezifische Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren. Die jeweiligen Einzelmaßnahmen werden durch die übergeordnete SiGeKo koordiniert. Hierbei stehen regelmäßige Beratungen zu Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes zur Auswertung von Unfällen und Gefahrensituationen im Mittelpunkt.

Regelmäßig finden Begehungen der einzelnen Baustellen statt. Diese werden sowohl geplant und vorher angemeldet als auch unangemeldet durchgeführt. Hierbei wird besonders auf den richtigen Umgang in Bezug auf die persönliche Schutzausrüstung, die Gerüsterstellung und Gerüstnutzung, kranbare und fahrbare Gerüste, die Absturzsicherung, sichere Verkehrswegen, Flucht- und Rettungswege, sicheres Arbeiten mit Baumaschinen und Geräten sowie den Umgang mit Gefahrstoffen geachtet.

Weiterhin übernimmt die übergeordnete SiGeKo die Abstimmung mit den Behörden, wie dem Landesamt für Arbeitsschutz, sowie den Berufsgenossenschaften. Bei monatlichen Begehungen werden Rückschlüsse für die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination erörtert sowie das Unfallgeschehen ausgewertet. Bei Bedarf wird anschließend die Logistik- und Baustellenordnung angepasst sowie Flucht- und Rettungspunkte aktualisiert. Außerdem werden in Auswertung der bei den Begehungen festgestellten Mängel mit den Behörden Informations- und Schulungsveranstaltungen organisiert. Hierzu wird der 2009 neu geschaffene Präventionsstützpunkt genutzt.

Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net






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