Schallschutzfenster und -lüfter bringen deutliche Besserung der Lärmsituation
Im Rahmen des Programms „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ beginnt die Deutsche Bahn AG in Plochingen mit den Arbeiten für den passiven Schallschutz. Dabei erhalten die betroffenen Häuser und Wohnungen schalldichte Fenster und Lüfter; in Einzelfällen kann auch eine Dämmung der Außenfassaden und Dächer vorgenommen werden. Das von der Bahn mit der Ausführung der Maßnahmen beauftragte Ingenieurbüro Modus Consult aus Karlsruhe hat in Abstimmung mit der Stadt Plochingen rund 200 Gebäude und Wohnungen mit Grenzüberschreitungen ermittelt, die vor 1974 erbaut wurden und somit nach der Richtlinie zur Lärmsanierung förderfähig sind.
Die Eigentümer von förderfähigen Gebäuden und Wohnungen nördlich der Bahnlinie haben den Teilnahmeantrag für das Programm bereits erhalten. Nach Rücklauf der Unterlagen erfolgt eine Terminvereinbarung für eine Wohnungsbegehung, denn zur genauen Beurteilung der Lärmsituation in den Häusern und Wohnungen ist eine Besichtigung der Räume erforderlich. Nach erfolgter Bestandsaufnahme erstellt das Ingenieurbüro eine für den Eigentümer kostenlose schalltechnische Objektbeurteilung. Auf Basis dieser Beurteilung entscheidet der Eigentümer über die Realisierung. Die Kosten der passiven Maßnahmen werden zu 75 Prozent vom Bund übernommen. Die restlichen 25 Prozent hat der Eigentümer selbst zu tragen, da mit dieser Maßnahme eine Wertsteigerung des Gebäudes erzielt wird. Die Umsetzung der passiven Maßnahmen südlich der Bahnlinie im Bereich „Filsweg“ erfolgt zeitgleich zum Bau der dort vorgesehenen Schallschutzwand voraussichtlich im Jahr 2008.
Das Programm
Seit 1999 wird die „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Aktuell stehen dem Programm jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 100 Mio. Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in 1.020 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB ProjektBau GmbH beauftragt.