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Bahn, Stadt, Land und Polizei kämpfen gemeinsam gegen Vandalismus

15 Mai 2008 [12:05h]    





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Für die Beseitigung von Vandalismusschäden und Schmierereien hat die Deutsche Bahn AG (DB AG) im vergangenen Jahr mehr als 50 Millionen Euro aufgewandt. Auch in Schleswig-Holstein ist in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg von Vandalismusschäden zu verzeichnen.

Im ersten Halbjahr 2007 waren 271 Vorfälle zu verzeichnen gegenüber 307 Vorfällen in 2005 und 366 in 2006. Gleichzeitig haben sich die Ausgaben in Schleswig-Holstein für Reinigung und Instandhaltung an Bahnanlagen um mehr als 20 Prozent erhöht.

Einer der Schwerpunkte ist hierbei der Bahnhof Ratzeburg. So wurden in den vergangenen Monaten und Jahren mehrfach die Scheiben in den Wetterschutzhäuschen und im Bahnhofsgebäude zerstört, Fallrohre eingetreten, Sitzelemente demontiert, verbogen und eingetreten, sowie Kabel durchtrennt. Außerdem werden immer wieder großflächige Graffitischmierereien am Gebäude festgestellt.

Daher werden die DB AG, die Stadt Ratzeburg und die LVS am kommenden Samstag, dem 17. Mai, um 11 Uhr, gemeinsam eine Verschönerungsaktion am Bahnhof Ratzeburg starten. Auf und am Bahnhof wird das Gelände gereinigt und die Grünflächen werden gepflegt. Die Infovitrinen werden erneuert, eine neue Bank aufgestellt und eine kaputte Scheibe am Fahrgastunterstand ersetzt. Außerdem erhält das Empfangsgebäude einen neuen Anstrich. Alle Bürger und Interessierte sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.

Gerade hierbei möchte ein engagierter Ratzeburger Bürger nun helfen. Dr. Harald Ebner, stellt für die Beseitigung von Graffiti an dem Bahnhofsgebäude die finanziellen Mittel bereit. Dr. Harald Ebner: „Gerade in Zeiten geringer werdender Finanzkraft der öffentlichen Hand bedarf es als Ausgleich des verstärkten bürgerlichen Engagements – nicht zuletzt auf dem Gebiet der Verschönerung.“

Um die Schäden zu beheben, musste die DB AG allein in Ratzeburg in den letzten drei Jahren rund 10.000 Euro aufwenden. Die Reparatur der jüngsten Schäden kostet die DB AG weitere 3.000 Euro. Hinzu kommen 1.000 Euro für eine neue Sitzbank, die den Wartekomfort wieder verbessern soll. die Kosten dafür trägt das Land.

Auch die Stadt Ratzeburg hat in diesem Jahr bereits 5.500 Euro für die Beseitigung von Schäden im Bahnhofsumfeld aufgebracht.

„Die Bahn versucht alles, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben“ betont Thomas Maack, Leiter des Bahnhofsmanagements Lübeck. „Für die Beseitigung müssen wir jedoch sehr hohe Beträge aufwenden. Dieses Geld könnten wir sinnvoller einsetzen.“

Jochen Schulz von der LVS Schleswig-Holstein, die für das Land den Schienenverkehr bestellt, betonte, wie wichtig attraktive Bahnhöfe sind: „Die zunehmenden erheblichen Vandalismusakte an Bahnstationen schaden dem Image des Schienenverkehrs sehr.“

Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß bittet in diesem Zusammenhang alle Mitbürgerinnen und Mitbürger um besondere Aufmerksamkeit: „Die Polizei ist schnell vor Ort, wenn es darauf ankommt. Allerdings müssen die Taten auch gemeldet werden.“

Reisende, Anwohner und Zeugen von Zerstörungen werden zu ihrer eigenen Sicherheit jedoch gebeten, nicht selbst einzuschreiten, sondern sich an die Hotline der Bundespolizei unter der Telefonnummer 01805 234-566, die örtliche Polizei oder an die rund um die Uhr besetzte Sicherheitszentrale der Bahn in Lübeck Tel 0451 808-2508 zu wenden.

„Wir werden auch in Zukunft, in enger Zusammenarbeit mit der Landespolizei, den Bahnhof Ratzeburg verstärkt bestreifen. Dabei sind wir aber auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Jeder Hinweis ist uns wichtig, damit wir die Täter stellen können“, sagt Matthias Menge, Pressesprecher des Bundespolizeiamtes Flensburg.

Neben der Strafverfolgung fordert die Bahn von Graffiti- und Vandalismustätern grundsätzlich auch Schadensersatz. Nur so ist sichergestellt, dass unabhängig von einer strafrechtlichen Verurteilung die Täter zu Schadensersatzzahlungen herangezogen werden können. Selbst wenn Jugendliche zum Zeitpunkt der Tat nicht über Geld verfügen, kann die Bahn zivilrechtlich auch noch bis zu 30Jahre nach der Verurteilung Schadensersatz fordern.

Hinweis für die Redaktionen:
Zur Aktion „Gegen Vandalismus“ am 17. Mai 2008 um 11 Uhr am Bahnhof laden wir Sie herzlich ein. Bitte melden Sie sich an bei Sabine Brunkhorst, Tel. 040 3918-4498.






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