Die herstellerverbundenen Autobanken haben sich in der ersten Jahreshälfte 2008 erneut als wichtiges Schwungrad der Automobilwirtschaft bewiesen. Im ersten Halbjahr wurden rund 668.000 Neuwagen (+5,86 Prozent) für 14,6 Milliarden Euro über die Banken der Hersteller auf die Straße gebracht.
Damit konnten sie ihren Marktanteil um 1,7 Prozent auf nunmehr 65,4 Prozent aller finanzierten oder geleasten Neufahrzeuge in Deutschland steigern und maßgeblich zu einer Erholung auf dem Automobilmarkt beitragen. Insgesamt bauten die Finanzdienstleistungsinstitute, die sich im Arbeitskreis der Autobanken (AKA) zusammengeschlossen haben, ihre Bestandssumme auf 87,5 Milliarden Euro aus. Dies entspricht einem deutlichen Wertzuwachs von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und unterstreicht die hohe Bedeutung, die automobilen Finanzdienstleistungen heute zukommt.
Verstärkte Nachfrage nach Restwertprodukten
In einem insgesamt erfreulichen ersten Halbjahr für die deutsche Automobilbranche brachten die Autobanken der Hersteller rund 980.000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge durch ihre verschiedenen Finanzierungs- und Leasingmodelle auf deutsche Straßen. Die aktuellen Halbjahreszahlen verdeutlichen dabei einen klaren Kundentrend hin zu den Restwertprodukten der herstellerverbundenen Autobanken. Während beispielsweise die Anzahl der privaten Finanzierungsverträge mit 216.000 Stück (-0,5 Prozent) nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum blieb, stieg die Anzahl der Leasingverträge bei den Privatkunden mit 97.000 Stück überaus deutlich um 44,8 Prozent. „Der Trend zu Restwertprodukten der Autobanken hat sich 2007 bereits abgezeichnet und setzt sich nun fort“, erläutert Klaus-Dieter Schürmann, Sprecher des Arbeitskreises der Autobanken (AKA). „Ausschlaggebend für diese Marktentwicklung ist die vielfältige Produktpalette der AKA-Mitglieder. Hieraus ergeben sich kundenindividuelle Mobilitätslösungen, die sich konsequent an den ökonomischen Möglichkeiten und Fahrzeugwünschen der Verbraucher ausrichten. Das überproportionale Wachstum in diesem Bereich zeigt, dass das breite Angebotsspektrum der Herstellerbanken die Kundenbedürfnisse selbst in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld passgenau bedient“, so Schürmann weiter.
Positive Entwicklung des Privatkundengeschäfts
Insbesondere Privatkunden griffen in den ersten sechs Monaten des Jahres verstärkt auf die Angebote der Autobanken zurück, so dass hier ein deutlicher Zuwachs von 10,2 Prozent auf rund 313.000 Fahrzeuge generiert wurde. Das Geschäft mit gewerblichen Kunden blieb mit rund 300.000 Verträgen (+1,7 Prozent) auf hohem Niveau stabil (Hinzuzurechnen sind rund 55.000 Verträge aus dem Geschäft mit Konzernangehörigen sowie dem Flottengeschäft). Insgesamt wurden durch die Autobanken im ersten Halbjahr Fahrzeuge im Wert von 8,7 Milliarden Euro finanziert und im Wert von über 10 Milliarden Euro verleast. Diese Zahlen entsprechen einem Wertzuwachs von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Ihren Anteil am Gesamtvolumen aller Neuzulassungen in Deutschland konnten die Herstellerbanken auf nunmehr 45,7 Prozent steigern. „Mehr als vier von zehn Neuwagen werden aktuell über die Institute des Arbeitskreises der Autobanken finanziert oder verleast“, erklärt Klaus Bentz, ebenfalls Sprecher des AKA, „Das spezifische Geschäftsmodell der Autobanken und ihr breites Leistungsspektrum begründen auch im ersten Halbjahr 2008 die Überlegenheit der herstellerverbundenen Autobanken im Markt“, so Bentz. Dies unterstreichen auch die Finanzierungsvolumina: Die Bestandssumme aus Forderungen, die sich aus den Finanzdienstleistungen der herstellerverbundenen Autobanken ergeben, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent auf 87,5 Milliarden Euro. Darunter sind Forderungen von 37,3 Milliarden Euro aus Finanzierungs- und 38,1 Milliarden Euro aus Leasingverträgen. Hinzu kommen rund 12,1 Milliarden Euro aus Händlerfinanzierungen.
1,2 Millionen Serviceverträge im ersten Halbjahr abgesetzt
Anhaltend gefragt sind im ersten Halbjahr 2008 die maßgeschneiderten Paketlösungen der Autobanken, die günstige Finanzierungs- und Leasingangebote mit zahlreichen, jeweils an den individuellen Kundenwünschen ausgerichteten Service- und Versicherungsleistungen rund ums Auto kombinieren. Im vergangenen Halbjahr schlossen die Kunden der herstellerverbundenen Autobanken bereits über 1,2 Millionen Serviceverträge (+20 Prozent) ab. „Damit kommen auf jeden Finanzdienstleistungsvertrag für Neuwagen aktuell 1,8 zusätzliche Serviceverträge – Tendenz steigend“, schildert Klaus Bentz. Dem weiteren Jahresverlauf für die deutsche Automobilwirtschaft sehen die herstellerverbundenen Autobanken durchaus zuversichtlich entgegen. „Mit Blick auf das erste Halbjahr gehen wir auch für das Gesamtjahr 2008, verglichen mit dem Geschäftsjahr 2007, von einer leicht positiven Entwicklung aus.“
Hintergrund
Der „Arbeitskreis der Banken und Leasinggesellschaften der Automobilwirtschaft (AKA)“ ist ein Zusammenschluss der namhaften herstellerverbundenen Finanzdienstleistungsgesellschaften (Banque PSA Finance, BMW Financial Services, Fiat Bank, Ford Financial, GMAC Bank, Honda Bank, Mercedes-Benz Bank, MKG Bank, RCI Banque, Toyota Financial Services, Volkswagen Financial Services und Volvo Auto Bank). Mit dem gemeinsamen Selbstverständnis „Mobilität in Partnerschaft“ diskutiert man betriebswirtschaftliche, steuerliche und rechtliche Themen. Die zwölf Mitglieder des AKA sind mit einem Marktanteil von über 65 Prozent im Neuwagen- und 50 Prozent im Gebrauchtwagenbereich Marktführer für automobile Finanzdienstleistung in Deutschland. Derzeit vertrauen ihnen über neun Millionen Kunden die Finanzierung ihrer Automobilität an. Die im AKA organisierten Institute repräsentieren 39 Automobilmarken und beschäftigen bundesweit insgesamt rund 9.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen finden Sie unter www.autobanken.de