Von Dezember 2006 bis September 2007 ist in rund zehn Monaten Bauzeit das 1999 in Betrieb genommene Umschlagmodul für den Kombinierten Verkehr Erfurt-Vieselbach ausgebaut worden. Dazu wurden ein neuer Schienenportalkran errichtet, der bisher eingesetzte gummibereifte Portalkran auf Schienenbetrieb umgerüstet und die beiden Ladegleise sowie die Kranbahn verlängert.
Die Anzahl der Fahr-, Lade- und Abstellspuren wurde verdoppelt. Die kompletten Bauarbeiten erfolgten dabei unter dem „Rollenden Rad“, bei laufendem Umschlagbetrieb. Die Bahn investierte in die Erweiterung des Umschlagterminals rund fünf Millionen Euro.
Die intermodale Verknüpfung von verschiedenen Verkehrsträgern zur Bewältigung des deutlich ansteigenden Güterverkehrsaufkommens gewinnt immer mehr an Bedeutung. „Somit leistet die Bahn als führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen einen wichtigen Beitrag für die Verzahnung der Verkehrsträger Schiene und Straße in Thüringen und entspricht der gestiegenen Nachfrage nach Umschlagkapazitäten“, betonte Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Thüringen, bei der Inbetriebnahme der Ausbaustufe.
Nun können zwei Züge mit einer Länge von jeweils 340 Metern von zwei Portalkränen gleichzeitig be- und entladen werden. In Erfurt-Vieselbach besteht die Möglichkeit, Container, Wechselbehälter und kranbare Sattelanhänger umzuschlagen. Die erweiterte Anlage hat gegenüber 12.000 Ladeeinheiten pro Jahr vor dem Umbau nunmehr eine Umschlagkapazität von rund 25.000 Ladeeinheiten im Jahr. Damit können hier doppelt so viele Güter umgeschlagen werden als vorher. Gegenüber 2004 wird die Umschlagmenge in diesem Jahr trotz der Bauarbeiten bereits erheblich steigen. Wurden vor drei Jahren 8.000 Ladeeinheiten umgeschlagen, werden in diesem Jahr 14.000 und im nächsten Jahr über 20.000 Ladeeinheiten erwartet. Der modulare Aufbau der Anlage ermöglicht einen weiteren Ausbau.
Erfurt-Vieselbach ist einer von bundesweit 24 Umschlagbahnhöfen im Netz der Deutschen Bahn AG. Die Erweiterung dieses Terminals wurde erforderlich, weil durch Gewerbeansiedlungen im benachbarten Güterverkehrszentrum (GVZ) das Frachtaufkommen gewachsen ist und das bisherige Terminal an die Leistungsgrenze kam. Betreiber ist die Bahn-Tochter Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße (DUSS) mbH. „Durch die Erweiterung der Umschlagleistung bieten wir unseren Kunden nunmehr ein marktgerechtes, qualitativ hochwertiges Leistungsangebot im Kombinierten Verkehr an“, erklärte Wolfgang Müller, Geschäftsführer der DUSS.