Wer wird Eisenbahner mit Herz 2016?
Berlin – Das sechste Jahr in Folge sucht die Allianz pro Schiene die aufregendsten Reisegeschichten aus ganz Deutschland. Bahnkunden, die einen hilfreichen Einsatz des Zugpersonals rund um eine abenteuerliche Bahnfahrt oder einen bemerkenswerten Aufenthalt im Bahnhof erlebt haben, nominieren mit ihrer Einsendung bis zum 31. Januar 2016 einen Kandidaten für den Titel „Eisenbahner mit Herz 2016“. Bahn-Mitarbeiter, die auf Grundlage der besten Kundeneinsendungen zu ermitteln sind, qualifizieren sich zu Titel-Kandidaten, die ab Oktober in einer dynamisch wachsenden Online-Galerie erscheinen werden. Unter diesen Kandidaten wählt eine Jury aus den drei großen Fahrgastverbänden und den zwei Bahngewerkschaften zu Ostern 2016 die Sieger aus.
Der Wettbewerb geht damit ins sechste Jahr. Im April 2015 war der Titel zum fünften Mal vergeben worden. Gold gewann der Lokführer der Schönbuchbahn (Transdev), Ernst Dast, der nach einem Orkan blockierte Gleise mit bloßen Händen wieder freigeräumt hatte. Silber gewann die ICE-Bordstewardess Kornelia Scherer für ihren umsorgenden Umgang mit einem schwerkranken Ehepaar aus Großbritannien. Bronze bekam der Frankfurter S-Bahn-Lokführer Axel Schäfer, weil er die Brille einer gestürzten Bahnkundin aus den Gleisen geborgen hatte. Den Sonderpreis „Kundenliebling“ gewann der Schwarzwaldbahn-Zugbegleiter Herbert Kusche: keinen anderen Eisenbahner hatten die Kunden seit dem Start des Wettbewerbs so oft nominiert.
Während die Jury mit rund 200 Einsendungen und mehr als 30 namentlich ermittelten Titelkandidaten schon bei der fünften Staffel die Qual der Wahl hatte, rechnet die Allianz pro Schiene für das Jahr 2016 mit noch einmal mehr Geschichten von Bahnkunden. „Obwohl der neue Turnus gerade erst beginnt, haben wir jetzt schon rund 40 Geschichten, von denen wir nun die besten an die Bahnen zur Recherche weiterleiten“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Viele Lieblingsschaffner der Bahnkunden seien bereits aus dem Vorjahr bekannt, sagte Flege. „Uns wundert das nicht: Wer einmal einen guten Job macht, der tut das immer wieder.“ In der Jury des Wettbewerbs sitzen neben der Allianz pro Schiene auch die beiden Eisenbahngewerkschaften EVG und GDL, der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Fahrgastverband Pro Bahn, der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG SPNV) und der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde (BDEF).
Die deutschen Eisenbahnen befördern täglich rund 7 Millionen Fahrgäste, 6,7 Millionen im Nahverkehr und 360.000 im Fernverkehr. Die meisten Züge betreibt die Deutsche Bahn, im Nahverkehr können die Fahrgäste allerdings zunehmend Züge anderer Bahnen nutzen. 25 Prozent des Angebotes stellen inzwischen Unternehmen wie Transdev, Abellio, Netinera, Benex, die Hessische Landesbahn und Keolis. Die Deutsche Bahn beschäftigt rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal mehr als 10.000 Mitarbeiter kümmern sich an den Bahnhöfen und im Vertrieb um die Reisenden. Im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn arbeiten außerdem gut 14.000 Lokführer. Die „Privatbahnen“ beschäftigen rund 6.500 Kundenbetreuer und Lokführer im Fahrdienst. Nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat sich das Personal der DB-Konkurrenten seit 2000 fast verdoppelt, bei der Deutschen Bahn gibt es ebenfalls einen leichten Anstieg der Beschäftigtenzahlen.
Foto: Carstino Delmonte